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Tourismusbranche fordert vor Corona-Beratungen klare Regeln

08:09
22.01.2022
Vor den Spitzenberatungen von Bund und Ländern über Corona an diesem Montag fordert die Tourismuswirtschaft eine klare und einheitliche Linie für die Branche. «Wir müssen zurück zu klaren, verständlichen und nachvollziehbaren Regeln. Sie sind jetzt das Gebot der Stunde», sagte der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der vergangenen Bund-Länder-Konferenz sei die flächendeckende Einführung der 2G-Plus-Vorschrift in der Gastronomie beschlossen worden. «Diese Regelung wird aber unterschiedlich angewendet und die Länder regeln selbst, ob nach einer Booster-Impfung noch ein Test für den Restaurantbesuch erforderlich ist», stellte Meyer fest. Während beispielsweise Bayern weiterhin nur 2G in der Gastronomie vorgebe, seien etwa in Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein oder dem Saarland nur doppelt Geimpfte mit zusätzlichem Booster von der Testpflicht beim Gastronomiebesuch befreit.

Uneinheitlichkeit herrsche auch bei touristischen Übernachtungen: Während Übernachtungen in Nordrhein-Westfalen unter die 2G-Regel falle, werde in Rheinland-Pfalz von Gästen und Gastgebern die Einhaltung der 2G-Plus-Regel verlangt. In Hessen wiederum gelte eine inzidenzabhängige Stufenregelung, monierte Meyer. «Für die Tourismusbranche, die ohnehin schwer an der Krise zu tragen hat, bedeutet dieser Wirrwarr Unsicherheit bei Gästen und Gastgebern.» Die Länder müssten eine einheitliche Handhabe vereinbaren, forderte er.

(dpa)

RKI registriert 135 461 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 772,7

08:04
22.01.2022
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen deutlichen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 772,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 706,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 497,1 (Vormonat: 289,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 135 461 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 78 022 Ansteckungen.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter zunehmend am Limit sind.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 179 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 235 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8 596 007 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 3,77 an (Donnerstag: 3,56).

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 7 206 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116 664.

(dpa)

Kindervertreter besorgt über Mitnahme von Kindern auf Corona-Demos

08:03
22.01.2022
Der Ehrenvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe hat sich angesichts der Mitnahme von Kindern auf Corona-Demos besorgt gezeigt. Unter Umständen könne es sich dabei um eine Kindeswohlgefährdung oder sogar Radikalisierung handeln, sagte Rainer Becker der Deutschen Presse-Agentur. Wenn von vornherein absehbar ist, dass es zu Auseinandersetzungen kommt, «dann haben da Kinder nichts zu suchen». Dabei gehe es um den Schutz der Gesundheit. Solche Szenen könnten die Kinder aber auch traumatisieren. Auch wenn eine Eskalation nicht absehbar sei, sich eine Demo aber dahingehend entwickeln sollte, hätten die Eltern sich mit ihren Kindern zu entfernen.

«Grundsätzlich gesteht die UN-Kinderrechtskonvention Kindern auch eine Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit zu.» Das sei auch gut so. «Denn sie sollen ja auch an Demokratie herangeführt werden.»

Dennoch sei für ihn ein «No-Go-Bereich», wenn Kinder instrumentalisiert werden. Er verwies auf Redebeiträge von Kindern, die nicht zu deren Alter passten. Es sei ein Unterschied, ob Kinder zu Demos gingen, die sogar von Kindern und Jugendlichen organisiert werden, ob man Kinder mitnehme und mit ihnen unterschiedliche Meinungen diskutierte «oder eben ob man die Kinder zu einem ideologischen Sprachrohr macht».

Botschaften wie, «der Staat ist böse, der will uns vergiften. Die Polizei ist schlecht, die kommt da mit Schlagstöcken oder Pfefferspray» könnten auch dazu beitragen, dass aus Kindern radikale Jugendliche oder junge Erwachsenen werden, warnte Becker. «Kinder sollen nicht zu Ja-Sagern erzogen werden, aber sie sollen auch nicht zu Staatsfeinden erzogen werden.»

Der ehemalige Polizeidirektor verwies auf den Paragrafen 171 des Strafgesetzbuches. Demzufolge sei «die Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht eine Straftat». Diese sei schon von Amtswegen zu verfolgen. Laut Gesetz müssten Polizisten etwa die Identität von Kindern feststellen, wenn der Eindruck bestehe, dass diese benutzt werden.

(dpa)

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