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RKI registriert 133 536 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 638,8

04:27
20.01.2022
Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die Schwelle von 600 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 638,8 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 584,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 427,7 (Vormonat: 280,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 133 536 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 81 417 Ansteckungen.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Labore und Gesundheitsämter zunehmend an Kapazitätsgrenzen geraten.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 234 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 316 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8 320 386 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 3,34 an (Dienstag: 3,17).

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7 139 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116 315.

(dpa)

Infektiologe: Impfpflicht schnell auf weitere Berufsgruppen ausweiten

04:13
20.01.2022
Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner will eine schnelle Corona-Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen, um die Impflücke rasch zu schließen.

«Eine erweiterte berufsgruppenbezogene und temporäre Impfpflicht kann dabei helfen, wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren», der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Sie müsse vor allem für Mitarbeiter wichtiger Infrastrukturen wie Polizei und Feuerwehr gelten, aber auch für Lehrkräfte.

«Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir die einrichtungsbezogene Impfpflicht so schnell als möglich auf kritische Infrastrukturen wie Polizei, Feuerwehr und Schulen ausweiten. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht kann schneller umgesetzt werden. Bei einer allgemeinen Impfpflicht bin ich nicht sicher, ob wir das mit allen erforderlichen Diskussionen schnell hinkommen», sagte Wendtner.

Bei den Lehrkräften gehe es darum, die Schulen möglichst offen zu halten. «Es ist wichtig, dass wir die Kinder nicht dauernd in den Distanzunterricht schicken.» Zudem sollten Lehrkräfte in der drohenden Omikronwelle vor schweren Verläufen geschützt werden. So könne Präsenzunterricht gesichert und notfalls bei dank Impfung symptomlosen Verläufen wenigstens digital in Quarantäne weiter unterrichtet werden.

Der zusätzliche Vorschlag aus der Politik für eine Impfpflicht für ab einem Alter von 18 Jahren sei darüber hinaus aus seiner Sicht sinnvoll. Er halte eine zeitlich befristete Impfpflicht für eine «maßvolle Möglichkeit, aus dieser Endlosschleife herauszukommen», sagte Wendtner. «Wir werden sonst weiter Wellen haben, die wir nur mit harten Maßnahmen überwinden können.»

Vor zwei Jahren war Corona in Deutschland angekommen. Spätnachts am 27. Januar 2020 hatte das bayerische Gesundheitsministerium den ersten Fall gemeldet - ein Mitarbeiter des Autozulieferers Webasto in Gauting bei München hatte sich bei einer chinesischen Kollegin mit dem Virus infiziert, das anfangs noch nicht den wissenschaftlichen Namen Sars-CoV-2 trug.

«Damals hat niemand die Tragweite richtig einschätzen können», sagt Wendtner, bei dem damals die ersten - fast symptomfreien - Patienten landeten. Niemand habe geglaubt, «das wir zwei Jahre später noch ständig über die Pandemie sprechen müssen».

(dpa)

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