Eigentlich sollte ich jetzt bei Maischberger im Studio sitzen und mitdiskutieren. Aber ein Gewitter über München hat verhindert, dass mein Flieger nach Berlin rechtzeitig abhebt.
Was ich heute gerne gesagt hätte: Uns Menschen - egal ob Christen, Muslime, Juden oder Atheisten -, verbindet viel mehr als uns trennt. Und wir sollten mehr darüber reden, was uns verbindet. Das heißt nicht, dass wir Probleme ignorieren. Aber wir dürfen einzelnen Extremen nicht die Debatte überlassen, nur, weil sie laut sind. Es gibt 4,5 Millionen Muslime in unserem Land, sie gehören zu uns – mit ihrer Religion.
Die literarische Fiktion von Michel Houellebecq hat mit der gesellschaftlichen Realität wenig zu tun. Weder in Frankreich noch in Deutschland. „Den Islam“ gibt es genauso wenig wie „das Christentum“. In Europa werden aber Bewegungen stärker, die Hass gegen den Islam schüren und Menschen gegeneinander aufhetzen. Das ist das tatsächliche Problem.
Die Menschen, mit denen ich tagtäglich spreche, haben Angst, dass sie sich ihre Miete nicht mehr leisten können. Es ist höchste Zeit, mehr über diese Ängste zu sprechen.