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20211220053056

Mittelstand für nationales Impfstoffregister

05:29
20.12.2021
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat sich für ein nationales Impfstoffregister ausgesprochen. Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, Corona breite sich leider rasant in Deutschland aus. Bedauerlich sei, dass die Inventur durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) weiterhin Unklarheit lasse, wie viele Impfdosen aktuell vorhanden sind. «Es ist Aufgabe der Bundesregierung, für eine sichere Versorgung mit Vakzinen zu sorgen. Hierzu bedarf es der Einrichtung eines nationalen Impfstoffregisters.»

Höchste Priorität müssten die Erhöhung der Impfquote und eine offensive Booster-Strategie sein. Beraten durch seinen Beirat Gesundheit, fordere der Verband die Bundesregierung auf, Impfstoff auch über die geplante Menge hinaus zu erwerben, um die Impfgeschwindigkeit nicht weiter zu verlangsamen.

«Gerade angesichts der beschlossenen Impfpflicht für Personal in Pflegeheimen und Gesundheitseinrichtungen ist eine ausreichende Impfstoffversorgung unerlässlich», sagte Jerger. «Zudem liegt die Schutzwirkung zwei bis drei Monate nach der zweiten Impfung nur noch bei 25 bis 40 Prozent. Die Erfahrung anderer Länder hat gezeigt, dass die Eindämmung der Pandemie vom Impffortschritt abhängt. Deshalb kann der Appell an die Bundesregierung nur heißen: Impfen so viel und so schnell wie möglich. Das setzt eine sichere Impfstoffversorgung und -logistik voraus.»

(dpa)

Immunologe Watzl zu Omikron: «Sehe einen Lockdown auf uns zukommen»

05:28
20.12.2021
Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, geht davon aus, dass zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus Booster-Impfungen allein nicht ausreichen werden. «Die ersten Berichte weisen darauf hin, dass selbst nach dem Boostern der Schutz vor einer Omikron-Infektion nur bei rund 75 Prozent liegen könnte, während er bei Delta nach der dritten Impfung bei weit über 90 Prozent liegt», sagte Watzl der «Augsburger Allgemeinen» (Montag).

«Das würde bedeuten, dass sich viel mehr geimpfte Menschen mit Omikron anstecken könnten», betonte er. «Wir werden die bei Omikron hochschießenden Inzidenzen sehr stark runterbringen müssen und das wird uns nicht jetzt wie in dieser vierten Welle mit Booster-Impfungen gelingen, sondern dann nur wieder mit Abstand und Kontaktbeschränkungen», sagte Watzl. «Das heißt, ich sehe leider einen Lockdown auf uns zukommen, der uns alle betreffen wird», sagte Watzl.

Selbst, wenn die Impfung das Erkrankungsrisiko um 80 Prozent oder 90 Prozent reduziere, bleibe immer noch ein hohes Restrisiko, dass auch ein Teil der Geimpften im Krankenhaus lande. Deshalb werde mit einer drohenden schnell anwachsenden Omikron-Welle und einem starken Anstieg der Infizierten-Zahlen zwangsläufig auch die Krankenhausbelastung hochgehen.

«Das gilt selbst dann, wenn die Omikron-Variante zu weniger schweren Verläufen führen sollte, denn wir werden einfach insgesamt viel mehr Fälle bekommen», sagte er. Er sei allerdings skeptisch, dass Omikron wirklich harmloser sei, «darauf sollt man sich nicht verlassen».

(dpa)

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