Die europäische Erhebung "Leben in Europa" misst die Lebensumstände und die Zufriedenheit europäischer Bürger - auch in Baden-Württemberg. Das Statistische Landesamt hat die entsprechenden Ergebnisse kürzlich veröffentlicht. Die Grundlage sind die aussagen von knapp 1500 Haushalten im Land.
Aus den Zahlen ergeben sich Lebensumstände, die eher zu Zufriedenheit oder zumindest materiell abgesicherten Lebensumständen führen als andere. Am wichtigsten: Bildung. Wer einen Hochschulabschluss besitzt, verdient mehr. Das Median-Jahreseinkommen dieser Gruppe beträgt 41.100 Euro. (Wenn man alle Einkommen von groß nach klein auflistet, ist der Medianwert derjenige in der Mitte.) Realschulabgänger kommen auf 25.000 Euro, Menschen mit niedrigerem Schulabschluss auf 13.200 Euro.
Die Erhebung geht teilweise deutlich mehr in die Tiefe. Mehr als drei Viertel aller Haushalte mit Kind(ern) haben ein Auto, aber nur zwei von drei Haushalten ohne Kind. Auch wurde gefragt, wer sich eine Woche Urlaub pro Jahr leisten kann. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen Kinderlosen und Familien, sehr wohl aber zwischen Menschen, die im Eigentum wohnen (94 Prozent) und Mieterhaushalten (79 Prozent). Haushalte mit Kindern geben etwas häufiger als Kinderlose an, mit dem verfügbaren Einkommen mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen.
Es wurde auch nach dem Thema Wohnkosten gefragt. Jeder achte Haushalt in Baden-Württemberg empfindet sie als "große Belastung", jeder vierte gibt an, Wohnen sei finanziell "keine Belastung". Mieter tun sich dabei tendenziell schwerer mit ihren Wohnkosten. Beim Thema Gesundheit spielt vor allem das Alter eine Rolle: fast alle 18- bis 24-jährigen Befragten fühlen sich "gut" oder "sehr gut"; bei den Senioren sind es höchstens 40 Prozent der Befragten. Akademiker fühlen sich durchweg gesünder als Nicht-Akademiker.
Fazit: je höher das Bildungsniveau, desto besser das Einkommen und die Gesundheit. Kinder sind meist kein Problem - und wer im Eigentum lebt, hat es meist besser.