Letztes Update:
20190424114116

Schaffe, schaffe, Häusle baue, Kinder kriege

11:15
10.07.2018
Die europäische Erhebung "Leben in Europa" misst die Lebensumstände und die Zufriedenheit europäischer Bürger - auch in Baden-Württemberg. Das Statistische Landesamt hat die entsprechenden Ergebnisse kürzlich veröffentlicht. Die Grundlage sind die aussagen von knapp 1500 Haushalten im Land.

Aus den Zahlen ergeben sich Lebensumstände, die eher zu Zufriedenheit oder zumindest materiell abgesicherten Lebensumständen führen als andere. Am wichtigsten: Bildung. Wer einen Hochschulabschluss besitzt, verdient mehr. Das Median-Jahreseinkommen dieser Gruppe beträgt 41.100 Euro. (Wenn man alle Einkommen von groß nach klein auflistet, ist der Medianwert derjenige in der Mitte.) Realschulabgänger kommen auf 25.000 Euro, Menschen mit niedrigerem Schulabschluss auf 13.200 Euro.

Die Erhebung geht teilweise deutlich mehr in die Tiefe. Mehr als drei Viertel aller Haushalte mit Kind(ern) haben ein Auto, aber nur zwei von drei Haushalten ohne Kind. Auch wurde gefragt, wer sich eine Woche Urlaub pro Jahr leisten kann. Hier gibt es keinen Unterschied zwischen Kinderlosen und Familien, sehr wohl aber zwischen Menschen, die im Eigentum wohnen (94 Prozent) und Mieterhaushalten (79 Prozent). Haushalte mit Kindern geben etwas häufiger als Kinderlose an, mit dem verfügbaren Einkommen mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen.

Es wurde auch nach dem Thema Wohnkosten gefragt. Jeder achte Haushalt in Baden-Württemberg empfindet sie als "große Belastung", jeder vierte gibt an, Wohnen sei finanziell "keine Belastung". Mieter tun sich dabei tendenziell schwerer mit ihren Wohnkosten. Beim Thema Gesundheit spielt vor allem das Alter eine Rolle: fast alle 18- bis 24-jährigen Befragten fühlen sich "gut" oder "sehr gut"; bei den Senioren sind es höchstens 40 Prozent der Befragten. Akademiker fühlen sich durchweg gesünder als Nicht-Akademiker.

Fazit: je höher das Bildungsniveau, desto besser das Einkommen und die Gesundheit. Kinder sind meist kein Problem - und wer im Eigentum lebt, hat es meist besser. 

Jan Georg Plavec

Wie wir leben (wollen?)

10:19
25.06.2018
Das Statistische Landesamt hat aktuelle und historische Zahlen zum Wohnungsbestand in Baden-Württemberg veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass es heute gut 300.000 Wohnungen mehr gibt als noch vor zehn Jahren. Noch interessanter ist der Blick auf die Wohnungsgröße. Der Anteil der 1- und 2-Zimmer-Wohnungen ist im selben Zeitraum von 8,0 auf 11,6 Prozent gestiegen. Das ist der deutlichste Anstieg seit Beginn der Zählung. 1987 hatte der Anteil kleiner Wohnungen noch 7,2 Prozent betragen.

Der Boom der 1- und 2-Zimmer-Wohnungen liegt einerseits darin begründet, dass Investoren solche Wohnungen gerne anbieten - und am Bedarf der Mieter beziehungsweise Eigentümer. Die Zahl der Singlehaushalte steigt, besonders in Großstädten: in Stuttgart lebt in der Hälfte aller Wohnungen nur eine Person.



Größere Wohnungen sind nicht mehr so beliebt; ihr Anteil ist zuletzt zurückgegangen. Wenn man aber die Gesamtzahl aller Wohnräume in den Blick nimmt, dann zeigt sich, dass die durchschnittliche baden-württembergische Wohnung heute ziemlich genau so viele Zimmer hat wie schon vor dreißig Jahren, nämlich 4,53.

Jan Georg Plavec

Möchten Sie Inhalte von Drittanbietern wie Facebook oder Instagram entdecken?
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
nachladen