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RWI: Wirtschaftliche Lage vieler deutscher Pflegeheime angespannt

12:57
29.11.2021
Die Wirtschaftslage vieler deutscher Pflegeheime ist nach einer aktuellen Studie angespannt. Mehr als ein Viertel (26,5 Prozent) der Pflegeheime hätten 2019 rote Zahlen geschrieben, berichtete das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung am Montag in Essen. Zum Vergleich: 2016 wiesen nur rund 10 Prozent der Pflegeheime einen Jahresverlust aus. Seitdem habe sich die wirtschaftliche Lage der Heime stetig verschlechtert, berichteten die Verfasser der Studie. Bei jedem fünften Pflegeheim diagnostizierten sie eine erhöhte Insolvenzgefahr.

Am schlechtesten war die wirtschaftliche Situation der Heime der Studie zufolge in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Am besten war die Lage in Sachsen, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Dass Marktvolumen der ambulanten und stationären Pflegedienste betrug im Jahr 2019 laut RWI rund 60 Milliarden Euro. Seit 1997 stieg der Anteil des Pflegemarktes am gesamten Gesundheitsmarkt von 9,8 auf 14,7 Prozent. Immer mehr Pflegebedürftigen werden allerdings ambulant versorgt. Ihr Anteil erhöhte sich zwischen 1999 und 2019 von 20,6 auf 25,4 Prozent.

Dabei wächst die Bedeutung privater Einrichtungen im Pflegebereich. Die Zahl der Heimplätze in privater Trägerschaft stieg seit 1999 um 128 Prozent. Wurden im Jahr 1999 noch 25,4 Prozent der Pflegebedürftigen in einer privaten Einrichtung versorgt, waren es im Jahr 2019 bereits 39,5 Prozent.

Hauptgrund für das Wachstum des Pflegemarkts ist die Alterung der Gesellschaft. Bei konstanten Pflegequoten ist laut RWI bis zum Jahr 2040 in Deutschland mit 5,6 Millionen Pflegebedürftigen zu rechnen - ein Plus von 35 Prozent gegenüber 2019. «Um sie adäquat versorgen zu können, braucht die deutsche Pflegebranche in den nächsten Jahren zusätzliches Personal und Kapital», sagte RWI-Pflegeexperte Ingo Kolodziej. Deshalb sei es wichtig, die Pflegeberufe attraktiver zu machen, sowohl durch höhere Löhne für qualifiziertes Personal als auch durch bessere Arbeitsbedingungen.

(dpa)

Trotz steigender Coronazahlen: Saisonunterbrechung für BBL kein Thema

12:57
29.11.2021
Trotz der weiter rasant steigenden Coronazahlen ist eine Saisonunterbrechung für die Basketball-Bundesliga kein Thema. «Nein, daran denken wir aktuell überhaupt nicht», sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn mir einer sagen würde, nach einem Monat Pause ist die Lage im Januar wieder besser und ihr könnt dann überall wieder vor vollen Rängen spielen, dann vielleicht. Aber weil dir das keiner sagen kann, ist eine Pause kein Thema», sagte Holz.

Ob die Saison mit Spielen vor Zuschauern oder ohne Fans in den Hallen weitergeht, hänge von den politischen Beschlüssen in den einzelnen Bundesländern ab. «In Sachsen haben wir ja schon Geisterspiele, in Baden-Württemberg sind sie ja auch angekündigt. Wir reagieren da von Fall zu Fall», sagte Holz.

Vor ein paar Wochen hatte er Geisterspiele aus finanzieller Sicht noch als «Schreckensszenario am Horizont» bezeichnet. «Jetzt ist dieses Schreckensszenario nicht mehr am Horizont, sondern zum Greifen nahe», sagte Holz. Wirtschaftlich würde ein Zuschauer-Ausschluss die Clubs hart treffen, «aber wir müssen es eh nehmen, wie es kommt».

(dpa)

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