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RKI registriert 24 668 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 139,2

10:55
29.10.2021
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter: Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 139,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 130,2 gelegen, vor einer Woche bei 95,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 24 668 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 8.52 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 19 572 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 121 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 116 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 559 120 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 3,50 an (Donnerstag: 3,31, Mittwoch: 3,07). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 4 257 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95 606.

(dpa)

Corona-Boom bei Botox und Faltenspritzen bereitet Fachärzten Sorgen

10:55
29.10.2021
Ob Ringe unter den Augen, Falten im Gesicht, Doppelkinn oder einfach nur ein müder Blick: Wer sich im Homeoffice bei Videokonferenzen aus der Perspektive der eigenen Laptop-Kamera sieht, kann bei dem Anblick zuweilen ins Grübeln kommen. Viele Menschen belassen es in Zeiten von Corona aber nicht dabei: Die Nachfrage nach Schönheitseingriffen im Gesicht ist nach Einschätzung ästhetisch-plastischer Chirurgen zuletzt weiter gestiegen.

«Die Aufnahmequalität bei diesen Programmen ist ja negativer als das Spiegelbild», sagte der Präsident der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), Jörg Blesse, am Freitag in Bielefeld. «Viele denken sich dann: Oh, das bin ja ich da!» Auch die Maskenpflicht habe die Aufmerksamkeit in Richtung Augen gelenkt. Der diesjährigen DGÄPC-Patientenbefragung zufolge waren Eingriffe zur Verschönerung des Gesichts ohne größere Schnitte deshalb deutlich gefragter als in den Vorjahren - genau so wie Operationen, um die Augenlider straffen zu lassen.

Das sei auch in der Statistik der größten deutschen Fachgesellschaft, der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), erkennbar, sagte deren Präsident Steffen Handstein. Die «intensivere Beschäftigung mit dem eigenen Selbstbild» habe die Zahl solcher Eingriffe steigen lassen, Botox und Faltenunterspritzen seien inzwischen «in der Mitte der Gesellschaft angekommen».

Genau das bereitet den Fachärzten aber auch Sorgen. Die Hemmschwelle für solche minimalinvasiven Eingriffe sei viel niedriger als bei aufwendigen Operationen, sagte DGÄPC-Präsident Harald Kaisers. «Wir sehen vor allem die Darstellung solcher ästhetisch-plastischer Behandlungen auf Social Media sehr kritisch. Da wird viel informiert, aber nicht aufgeklärt.» Dazu trügen auch Influencerinnen auf Plattformen wie Instagram bei, die solche Behandlungen als Lifestyle-Produkt und nicht als medizinischen Eingriff darstellten.

Wer sich Botox oder Hyaluronsäure spritzen lassen will, muss sich dafür nicht unbedingt an einen Facharzt wenden. Solche «Filler-Materialien» gegen Falten seien Medizinprodukte, sagte VDÄPC-Präsident Handstein. «Jeder kann sie erwerben. Das ist eine ganz bizarre Situation. Es gibt viele Stellen, die das legal machen dürfen, obwohl sie mögliche Komplikationen nicht behandeln könnten.» Auf Plattformen wie YouTube gebe es sogar Videoanleitungen, sich Hyaluronsäure selbst zu spritzen, sagte DGÄPC-Präsident Kaisers. «Dabei können Sie erblinden, wenn Sie das falsch spritzen.»

Die beiden Verbände fordern deshalb, das Geschäft mit solchen Behandlungen stärker zu beschränken. «Das gehört in die Hände von Fachärzten», sagte Kaisers. Denn der Trend hin zu solchen kleinen Eingriffen werde wohl auch nach Corona «ungebrochen bleiben».

(dpa)

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