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Arbeitsrechtler: Kimmich kann auch ohne Impfung im Stadion spielen

02:55
26.10.2021
Der Impfstatus von Nationalspieler Joshua Kimmich wird den Bayern-Star nach Einschätzung des Arbeitsrechtlers Gregor Thüsing nicht daran hindern, weiter im Profifußball anzutreten.

Zwar müsse sich der 26-Jährige vor den Partien auf Corona testen lassen, für eine Impfung bestehe aber keine rechtliche Verpflichtung, sagte der Professor für Arbeitsrecht an der Universität Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Anders sei das etwa bei Zuschauern. Ihnen kann nach aktueller Gesetzeslage der Zutritt zum Stadion verweigert werden, wenn sie weder genesen noch geimpft sind.

Mittelfeldspieler Kimmich hatte am Samstag nach dem Heimsieg der Bayern gegen Hoffenheim im TV-Sender Sky bestätigt, dass er noch ungeimpft sei. Es gebe «ein paar Bedenken - gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht», erklärte der Profi des FC Bayern München. Fachleute halten diese für unbegründet. Gleichzeitig schloss Kimmich eine Impfung nicht grundsätzlich aus. Es sei «sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse», sagte er.

«Er wäre freilich ein Vorbild, wenn er das tun würde. Aber Vorbild zu sein, ist nun mal keine Rechtsverpflichtung, sondern eine eher moralische Verpflichtung», sagte Thüsing. Auch nach Einschätzung des Arbeits- und Sportrechtlers Martin Schimke fehlt den Vereinen die Rechtsgrundlage, um ihre Profis zur Impfung zu verpflichten. Das könne sich erst im Fall einer gesetzlichen Impfpflicht oder zumindest einer Pflicht für die entsprechende Berufsgruppe ändern.

(dpa)

Rummenigge wirbt für Kimmich - Hoeneß kritisiert Medien-"Tsunami"

02:01
26.10.2021
Der ehemalige Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge ist nicht besonders überrascht von der Wucht der öffentlichen Debatte um den bislang nicht geimpften Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich.

«Corona verfolgt uns jetzt seit anderthalb Jahren. Es überrascht mich nicht, dass es jetzt ein großes Politikum ist», sagte der 66-Jährige am Montagabend am Rande der Premiere eine Doku-Serie über den FC Bayern in München: «Man sollte die Kirche trotzdem im Dorf lassen.»

Rummenigge warb für Bayern-Profi Kimmich und plädierte dafür, in punkto Impfen keinen Druck auf den 26-Jährige auszuüben. «Wenn ich einen Spieler kenne, der extrem verantwortlich und vorbildlich mit vielen Dingen im Leben umgegangen ist, dann war es immer Joshua», erinnerte Rummenigge an seine Zeit als Vorstandschef beim deutschen Rekordmeister. «In dem Fall, glaube ich, wird er dementsprechend irgendwann die richtige Entscheidung fällen», bemerkte Rummenigge in Bezug auf eine immer noch mögliche Corona-Impfung von Kimmich.

Dieser hatte am vergangenen Wochenende bestätigt, nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Kimmich führte dafür aktuell bei ihm noch vorhandene Bedenken bei einer Impfung an. Er schloss sie in einem TV-Interview für die Zukunft aber auch nicht aus. «Es muss ihm selbst überlassen sein», plädierte Rummenigge: «Ich glaube, das ist das entscheidende Kriterium. Druck von außen halte ich nicht für zielführend.»

Bayern-Ehrenpräsdent Uli Hoeneß sieht die Medien als Triebfeder der heftigen Impf-Debatte um Kimmich. «Sie sind doch verantwortlich für den Tsunami», sagte der 69-Jährige am Rande der Premiere der Doku-Serie «FC Bayern - Behind The Legend», die ab November bei Amazon Prime Video gezeigt wird, zu den Reportern.

Dass sich Kimmich wie wohl auch einige weitere Münchner Profis noch nicht impfen ließ, mochte Hoeneß nicht kommentieren. «Der einzige, mit dem ich in diesem Zusammenhang rede, ist der Joshua selbst», sagte der ehemalige Vereinspräsident. Er habe aber eine Meinung dazu.

(dpa)

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