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Stiko-Chef Mertens zu Kimmichs Bedenken: Nur wenig Nebenwirkungen

03:28
25.10.2021
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die Bedenken von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich wegen fehlender Langzeitstudien bei Impfstoffen zurückgewiesen.

«Joshua Kimmich ist sicher ein ausgewiesener Fachmann in Fragen des Fußballs, aber kein Fachmann in Fragen der Impfung und der Impfstoffe. Dennoch hat er mit seinen Bedenken einem Problem Ausdruck verliehen, das sicher bei manchen Menschen in unserer Gesellschaft so gesehen wird», sagte Mertens im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Bayern-Profi Kimmich hatte am Samstag eingeräumt, dass er sich bislang nicht gegen Corona impfen ließ. Er habe «persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht».

Wenn ein Impfstoff zur Verwendung an Menschen freigegeben wird, gebe es begleitende Studien, die genau untersuchten, ob es bei der Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen könne, erwiderte Mertens. «Man muss bedenken, dass mittlerweile sieben Milliarden Dosen an Menschen mit Covid-19-Impfstoff verimpft worden sind», sagte er.

«Dass es bei der Anwendung eines Impfstoffes über knapp ein Jahr keine Zehnjahres-Beobachtungsstudien geben kann, ist klar.» Das gelte aber nicht nur für jeden anderen Impfstoff auch, der neu angewendet werde, sondern auch für jedes neue Medikament.

«Neben den Zulassungsstudien wissen wir aus den begleitenden Studien, dass es nur zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind», sagte der Stiko-Chef. In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung «nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen» gewesen seien.

(dpa)

Lauterbach erwartet deutlich mehr Corona-Ausbrüche in Schulen

03:17
25.10.2021
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnt vor stark steigenden Corona-Infektionszahlen bei Kindern.

«Wir werden nach den Herbstferien deutlich mehr Ausbrüche in den Schulen erleben, weil die Kinder nicht mehr lange lüften können», sagte er mit Blick auf den heranziehenden Winter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Auch in den Betrieben wird es Ansteckungsketten geben. Dasselbe gilt für Bars und Restaurants. Wir haben einen kontinuierlichen Anstieg zu erwarten.»

Lauterbach schlug folgendes Vorgehen an Schulen vor: «Dreimal in der Woche testen, das wäre mein Vorschlag, morgens mit Antigen-Tests, weil diese die vorherrschende Delta-Variante sehr zuverlässig erfassen.» Dazu solle es fünf Testtage hintereinander für Kontaktpersonen von Infizierten geben. «So könnten wir die unkontrollierte Pandemie an den Schulen praktisch beenden.» Ihm täten die Kinder leid, die jetzt dem Long-Covid-Risiko ausgesetzt seien.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, meinte: «Bundesweit betrachtet sind die Schulen in diesem Herbst in Sachen Gesundheitsprävention besser aufgestellt als vor einem Jahr, die Impfquote unter den Beschäftigten in den Schulen ist außerordentlich hoch.»

Sie kritisierte aber, dass viele Schulen immer noch nicht mit Luftfiltern ausgestattet seien. «Hier herrscht dringender Handlungsbedarf», sagte sie.

(dpa)

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