Alle haben sie ausgezählt in Thüringen, nur die Wasunger nicht. Das Briefwahllokal in der Karnevalsstadt an der Werra ist um kurz vor Mitternacht das letzte, aus dem es noch kein Auszählergebnis gibt. 2971 von 2972 Stimmbezirken im Freistaat haben ihre Ergebnisse bis kurz nach 23 Uhr gemeldet.

Wegen der fehlenden Zahlen aus Wasungen kann Landeswahlleiter Günter Krombholz daher noch kein vorläufiges amtliches Endergebnis der Bundestagswahl in Thüringen verkünden.

Wirklich entscheidend sind die Zahlen aus Wasungen aber nicht. Im Wahlkreis 196, zu dem die Stadt gehört, liegt SPD-Kandidat Frank Ullrich uneinholbar vorn. Und auch auf den thüringenweiten Wahlsieg der AfD haben die wenige hundert fehlenden Stimmen keinen Einfluss mehr. Allerdings kann bei der genauen Sitzverteilung über die Landeslisten mitunter auch eine Handvoll Stimmen den Ausschlag geben. er

Hildburghausen – In der Kreisstadt Hildburghausen hat die SPD mit ihrem Direktkandidaten Frank Ullrich die meisten Erststimmen geholt. Bei den Zweitstimmen dominiert aber weiter die AfD. Frank Ullrich erreichte diesmal 28,3 Prozent der Erststimmen, die SPD als Partei 21,4 Prozent. Der AfD-Kandidat Jürgen Treutler holte 25,7 Prozent der Erststimmen und düpierte damit Hans-Georg Maaßen (CDU), der auf 21,9 Prozent kam. Die AfD als Partei kam bei den Zweitstimmen auf 32,7 Prozent (nahezu identisch mit 2017), die CDU auf 12,5 Prozent. Die CDU spielt damit in Hildburghausen in der gleichen Liga wie die Linkspartei, die 11,8 Prozent der Zweitstimmen erhielt.

Bei der Bundestagswahl 2017 hatte in der Stadt Hildburghausen noch die AfD mit starkem Abstand in allen Stimmkategorien abgeräumt: 34,4 Prozent bei den Erststimmen und 32,6 Prozent bei den Zweitstimmen. Die CDU kam damals in der Stadt Hildburghausen auf 23,2 Prozent der Erststimmen für ihren Direktkandidaten und 22,6 Prozent der Zweitstimmen für die Partei. 2017 landete die SPD auf Rang vier mit 10,4 Prozent für ihren Kandidaten und 11,9 Prozent für die Partei. oa

Meiningen – Die Wähler in der Theaterstadt Meiningen haben sich für den SPD-Direktkandidaten Frank Ullrich entschieden. Er holte 36 Prozent der Erststimmen. Die SPD als Partei wurde mit 26,9 Prozent der Zweitstimmen ebenfalls stärkste Kraft. Hans-Georg Maaßen von der CDU landete bei den Direktkandidaten mit 21,7 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Jürgen Treutler (AfD) mit 18,5 Prozent. Bei den Zweitstimmen hat sich die AfD mit 23,6 Prozent aber vor die CDU geschoben, die in der Stadt Meiningen mit 15,3 Prozent nur noch abgeschlagen auf Platz drei landete. oa