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Union sackt in weiterer Umfrage unter die 20-Prozent-Marke ab

08:57
15.10.2021
Nach ihrem historisch schlechten Ergebnis bei der Bundestagswahl ist die Union in einer weiteren Umfrage unter die Marke von 20 Prozent gerutscht. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU und CSU nur noch auf 19 Prozent, wie die Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-„Politbarometer“ ermittelte. Dabei handelt es sich erneut um den laut ZDF bisher schlechtesten Projektionswert der Union im „Politbarometer“. Anfang Oktober lagen CDU/CSU dort noch bei 20 Prozent.

Vor wenigen Tagen erst rutschte die Union in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild“ auf 19,5 Prozent - der niedrigste jemals vom Insa-Meinungstrend gemessene Wert für die Union. Die SPD läge laut ZDF-„Politbarometer“ unverändert bei 28 Prozent. Die Grünen kämen auf 17, die FDP auf 13, die AfD auf 11 und die Linke auf 5 Prozent. 63 Prozent der Befragten erwarten, dass die Union noch länger in ihrem Tief verharren wird.

Drei von vier Befragten fänden es gut, wenn SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz Kanzler würde - das sehen selbst 55 Prozent der befragten Unions-Anhänger so. 88 Prozent der Befragten rechnen damit, dass es zu einer Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP kommt. 62 Prozent fänden das gut, 16 Prozent wäre es egal und 19 Prozent fänden das schlecht. Eine Jamaika-Koalition von Union, Grünen und FDP fänden hingegen 64 Prozent schlecht.

dpa

Aktivisten demonstrieren vor Sondierungsgesprächen für Klimaschutz

07:23
15.10.2021
SPD, Grüne und FDP haben mit Beratungen über eine Bilanz ihrer bisherigen Sondierungsgespräche begonnen. Die Unterhändler der drei Parteien kamen am Freitag auf einem Messegelände im Westen Berlins zunächst zu Vorbesprechungen zusammen. Vor der Tür des Gebäudes demonstrierten ein paar Dutzend überwiegend junge Aktivisten für mehr Klimaschutz. FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte bei seiner Ankunft: "Ich erwarte, dass wir Ihnen heute Nachmittag sagen können, wie es weitergehen wird."

Erwartet wurde im Laufe des Tages ein Papier, das den bisherigen Verhandlungsstand zusammenfasst. Auf dessen Grundlage könnten die Führungen der drei Parteien die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen empfehlen. Vorstellbar wären aber auch noch weitere Beratungen.

Auf eine Frage nach möglichen Schritten von SPD, Grünen und FDP gegen die derzeit hohe Inflation sagte Kubicki, hier sei vor allem die Europäische Zentralbank gefragt, die ihre Politik ändern müsse.

Die Verbraucherpreise lagen im September im Vergleich zum Vorjahresmonat 4,1 Prozent höher. Dass die Inflation vergleichsweise hoch ist, liegt aber auch daran, dass die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung die Preise im zweiten Halbjahr 2020, die nun als Vergleichsgrundlage dienen, dämpfte. Wirtschaftsinstitute rechnen mit einem weiteren Anzug der Inflation bis Jahresende und danach mit einem Abfall. Allerdings sind auch etwa die Gaspreise zuletzt stark angestiegen. „Wir müssen aufpassen, dass die Energiekosten nicht ins Unermessliche steigen“, sagte Kubicki. „Und ich bin sicher, die drei sondierenden Parteien finden da eine Lösung.“

dpa