Letztes Update:
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Junge Union in Sachsen fordert Laschets Rücktritt

15:00
27.09.2021
Nach den starken Verlusten für die CDU bei der Bundestagswahl hat die Junge Union in Sachsen den Rücktritt von Parteichef Armin Laschet verlangt. „Wir brauchen einen echten Neuanfang. Dieser kann nur erfolgreich sein, wenn unser Bundesvorsitzender und Kanzlerkandidat, Armin Laschet, die Konsequenzen aus diesem Vertrauensverlust zieht und zurücktritt“, sagte der Landesvorsitzende Marcus Mündlein am Montag in Dresden.

Die Wähler hätten ein klares Signal gesendet, eine Regierung ohne die Union zu wollen. „Als Demokraten haben wir dies zu akzeptieren und sollten die Zeit in der Opposition zur inhaltlichen Neuaufstellung nutzen.“

Michael Rabba

Merkels Wahlkreis: Linke SPD-Politikerin übernimmt das Direktmandat

14:45
27.09.2021
Am Montagvormittag steht Anna Kassautzki auf dem Greifswalder Markt und erzählt von der Feier in der Nacht zuvor. Die SPD-Politikerin hat geschafft, was die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel ein paar Tage zuvor auf demselben Markt noch verhindern wollte. Die CDU-Politikerin hatte hier vergangene Woche „Arrivederci“ gesagt und für ihren Nachfolger als CDU-Direktkandidat zur Bundestagswahl, Georg Günther, geworben - letztlich vergeblich.

Nach mehr als 30 Jahren ist das Direktmandat in Merkels bisherigem Wahlkreis erstmals nicht an die CDU gegangen. Stattdessen wird die 27-jährige Kassautzki, die zum linken Flügel der SPD gehört, den Wahlkreis 15 in Vorpommern künftig mit einem Direktmandat in Berlin vertreten. „So ganz realisiert hab ich's, glaub ich, noch nicht“, sagt Kassautzki am Tag nach der Wahl. „Es ist eine krasse Ehre, es ist aber auch eine Verantwortung“. Sie freue sich darauf.

23,6 Prozentpunkte hat die CDU bei den Erststimmen im Wahlkreis 15 im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl verloren. Da half anscheinend auch Merkels ausgiebige Abschiedstour in den Tagen vor der Wahl nichts - trotz Besuch eines Vogelparks, bei dem sich ein Papagei auf den Kopf der Kanzlerin setzte, weitere auf die Hände. Die Bilder gingen um die Welt.

Die SPD holte am Sonntag alle sechs Bundestagsdirektmandate im Nordosten. In Merkels bisherigem Wahlkreis konnte die SPD ihr Erststimmenergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 um 12,7 Prozentpunkte verbessern. Bei der parallel abgehaltenen Landtagswahl deklassierte die SPD die übrigen Parteien, die CDU sackte auf einen historischen Tiefstand ab. „Die Leute haben Bock auf eine andere Politik“, sagt Kassautzki. Sie wünschten sich eine soziale Politik. Soziale Ungerechtigkeit und Angst vor der Zukunft spielten bei den Menschen eine große Rolle.

Michael Rabba