SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will als Parteichef nicht zu einer Belastung für einen sozialdemokratischen Bundeskanzler Olaf Scholz werden. „Einer der Fehler nach dem Wahlsieg 1998 war, dass ein Parteivorsitzender Oskar Lafontaine sich darauf konzentriert hat, einem Kanzler Gerhard Schröder das Leben schwer zu machen“, sagte Klingbeil der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Diesen Fehler werden wir nicht wiederholen.“
Der SPD-Vorstand hatte Klingbeil und die bisherige Parteichefin Saskia Esken am Montag als neue Doppelspitze nominiert. Gewählt werden sollen die beiden auf einem Parteitag am zweiten Dezember-Wochenende - kurz nach der geplanten Wahl von Scholz zum Kanzler einer „Ampel-Koalition“ im Bundestag.
Auf die Frage, ob die Partei unter ihm ein Korrektiv zur Regierung sein werde, sagte Klingbeil, in der Mannschaftsaufstellung habe jeder seine Rolle. „Es hat sicher auch in den vergangenen Jahren Situationen gegeben, in denen Generalsekretär und Kanzlerkandidat nicht immer einer Meinung waren.“ Dies sei aber stets „unter uns“ geklärt worden. „Die Zeiten, in denen Konflikte öffentlich ausgetragen werden, die sind vorbei. Ich werde alles dafür tun, dass dies auch genauso bleibt.“