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Niederlande: Ende von 1,5 Meter-Regel

10:02
25.09.2021
Die Niederlande sind auf dem Weg zurück zu einem normalen Leben. Mit dem heutigen Samstag wird der verpflichtete Sicherheitsabstand von 1,5 Metern abgeschafft - nach gut 18 Monaten. «Damit machen wir einen deutlichen Schritt in Richtung einer Gesellschaft ohne einschränkende Corona-Maßnahmen», erklärte die Regierung am Freitag in Den Haag.

Allerdings können die Niederländer noch keinen «Vrijheidsdag» (Freiheitstag) feiern. Denn an die Stelle der 1,5 Meter-Regel tritt der heftig umstrittene Corona-Pass. Fortan muss jeder ab 13 Jahre vor dem Besuch von Gaststätten, Kultur oder Sport nachweisen, dass er geimpft, getestet oder genesen ist.

Angesichts sinkender Infektions- und Patientenzahlen sowie einer relativ hohen Impfquote hält es die Regierung für verantwortlich, Maßnahmen zu lockern. So sind volle Stadien und Kneipen wieder erlaubt und Restaurants, Geschäfte und Theater können wieder unbegrenzt Besucher zulassen - allerdings erst nach Vorlage des Corona-Passes. Wer nicht geimpft oder genesen ist, kann sich kostenlos in einem Test-Center testen lassen.

Doch diese Anforderung ist heftig umstritten. Gastwirte kündigten bereits in mehreren Städten an, dass sie den 3-G-Nachweis nicht kontrollieren würden. Auch Kommunen wollen in den ersten Wochen bei Verstößen keine Strafen verhängen. Impfgegner kündigten Proteste in Den Haag an.

Gut ein Drittel der Bevölkerung klagt in einer Umfrage im Auftrag der Behörden, dass die Regierung die Freiheit zu sehr einschränke. Ein weiteres Drittel steht aber hinter den Maßnahmen.

«Gastwirte sehen es nicht als ihre Aufgabe, Gäste zu kontrollieren», geht aus einer Umfrage des Königlichen Gaststättenverbandes hervor. Nach ihren Angaben fehlen für die Kontrollen Personal und Geld. Außerdem befürchten Unternehmer Aggressionen und Bedrohungen.

Einschränkungen für Schulen und Universitäten waren bereits zuvor aufgehoben worden, ebenso zum größten Teil die Maskenpflicht. Der Mund-Nasen-Schutz muss weiterhin aber in Bussen und Bahnen getragen werden; Diskotheken und Nachtclubs müssen um Mitternacht schließen.

Nach Angaben der Behörden sind jetzt rund 82 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei etwa 77.

(dpa)

Ministerium will Mitnahme von Schutzmasken im Auto zur Pflicht machen

09:51
25.09.2021
Die Mitnahme von Schutzmasken im Auto soll künftig zur Pflicht werden. Das bestätigte das Bundesverkehrsministerium am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zuvor hatte die Düsseldorfer «Rheinische Post» über die Pläne berichtet.

Demnach müssen Fahrzeugführer auch nach der Corona-Pandemie stets zwei Mund-Nase-Bedeckungen im Auto dabei haben. Geplant sei, dass die Masken künftig dem vorgeschriebenen Inhalt des Verbandkastens in Pkw, Lkw und Bussen hinzugefügt werden. Dies hatte nach Angaben des Ministeriums der Bundesverband Medizintechnologie vorgeschlagen.

Es sei beabsichtigt, die Vorgabe mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung umzusetzen, schrieb das Verkehrsministerium. Wann genau die Änderung in Kraft treten könnte, sei aber noch unklar.

Das Ministerium begrüße «eine schnelle geplante Umsetzung der Normenänderung», hieß es dazu lediglich. Auch zur Frage nach möglichen Bußgeldern gibt es noch keine offiziellen Angaben. Bislang sind fünf Euro fällig, wenn die Erste-Hilfe-Ausrüstung im Auto fehlt oder unvollständig ist.

Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es am Samstag auf dpa-Anfrage, dass man jede Maßnahme, die zum Infektionsschutz beitrage, grundsätzlich begrüße.

(dpa)

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