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Klare Mehrheit gegen Ende aller Corona-Auflagen

04:21
24.09.2021
Die meisten Deutschen sind gegen ein rasches Ende aller Corona-Auflagen.

Bei einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wandten sich 61 Prozent der Befragten gegen eine sofortige Aufhebung aller Beschränkungen. 33 Prozent wären hingegen dafür.

Dänemark hatte vor kurzem bei einer Impfquote von 83 Prozent alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. «In Deutschland waren zuletzt rund 62 Prozent der Menschen vollständig geimpft», lautete die Frage.

«Sollten in Deutschland jetzt alle Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgehoben werden?» 33 Prozent lehnten dies kategorisch ab, 28 Prozent antworteten mit «eher nein». 19 Prozent sind entschieden für eine Aufhebung, 14 Prozent wählten «eher ja». Die stärkste Ablehnung eines sofortigen Endes aller Beschränkungen gab es bei alten Menschen.

Mittlerweile sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in Deutschland knapp 64 Prozent der Menschen komplett gegen das Coronavirus geimpft.

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung, Andreas Gassen, hat ein Ende aller Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober gefordert. Die Bundesregierung erteilte dem eine Absage.

«Die Debatte um das Fallenlassen aller Maßnahmen ignoriert völlig die Belange der Bevölkerungsgruppen, die sich nicht impfen lassen können, und das sind insbesondere alle Kinder unter 12 Jahren», sagte der Bundesgeschäftsführer des Kinderschutzbundes, Daniel Grein, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Die Anliegen von Kindern fanden in der Pandemie ohnehin zu wenig Gehör.»

Die aktuelle Debatte reihe sich in diese Erfahrung ein. Einen «Freedom Day» schätzte er als zu risikoreich ein. «Die Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung – gerade auch bei Kindern – sind noch nicht bekannt. Deshalb ist es zynisch, die Kinder jetzt diesem Risiko unkontrolliert aussetzen zu wollen.»

(dpa)

Kapitel

Donnerstag, 23. September

Stiko empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen für Immungeschwächte

18:52
23.09.2021
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine Empfehlung für die sogenannten Booster nach Altersgruppen gebe das Gremium derzeit noch nicht, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens und bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Bei der Stiko-Empfehlung geht es laut Mertens um Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös herunterreguliert wird, etwa bei Autoimmunerkrankungen oder nach einer Transplantation. Es soll aber innerhalb dieser Gruppen je nach Ausmaß der Immunsuppression differenziert werden, sagte Mertens der Deutschen Presse-Agentur. So solle sich der Zeitpunkt der Impfung danach richten, wie weit das Immunsystem geschwächt sei.

«Wann für Nichtrisikopatienten eine Auffrischungsimpfung nötig sein wird, ist wissenschaftlich deutlich schwerer zu beantworten», sagte Mertens. «Die Entscheidung über eine Empfehlung dazu wird zumindest noch etwas dauern.» Stiko-Mitglied Fred Zepp erklärte dazu, die Stiko werde mit Unterstützung des Robert Koch-Instituts prüfen, wie häufig und wie ausgeprägt Covid-19-Erkrankungen aktuell in höheren Altersgruppen auftreten. «Sollte sich herausstellen, dass es ab einem bestimmten Alter gehäuft zu Impfdurchbrüchen kommt, könnte es auch zu einer allgemeinen Impf-Empfehlung etwa ab 60, 70 oder 80 Jahren kommen», sagte Zepp den Funke-Zeitungen.

Gültig werde die aktuelle Empfehlung, sobald sie veröffentlicht sei, sagte Mertens, er rechne damit in einigen Tagen. Das übliche Verfahren mit Stellungnahmen verschiedener Institutionen und Experten sei bereits gelaufen.

Vor rund drei Wochen waren die Auffrischungsimpfungen für Senioren und immungeschwächte Menschen bereits ohne Stiko-Empfehlung bundesweit gestartet. Dabei erhalten vollständig geimpfte Menschen eine weitere Dosis eines zugelassenen Impfstoffs. Damit soll das Immunsystem nochmals gegen Coronaviren gestärkt werden.

(dpa)

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