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Studie: Mittelstand trotz Corona gerüstet für Umbau der Wirtschaft

10:46
15.09.2021
Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland haben die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bislang besser verkraftet als befürchtet. Zu diesem Schluss kommt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) nach einer Auswertung der Jahresabschlüsse von mehreren Hunderttausend Sparkassen-Firmenkunden mit bis zu 250 Millionen Euro Jahresumsatz.

«Deutschlands Mittelständler sind im Großen und Ganzen besser durch die Corona-Pandemie gekommen als von vielen erwartet», bilanzierte DSGV-Präsident Helmut Schleweis bei der Vorstellung des «S-Mittelstands-Fitnessindex» am Mittwoch. «Einzelne Unternehmen und Branchen hat die Pandemie schwer getroffen, aber insgesamt stehen die Zeichen auf Wachstum.»

Mehr als 90 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland haben das Jahr 2020 demnach in der Gewinnzone abgeschlossen - auch wenn im Corona-Jahr 2020 einzelne Unternehmen in fast allen Branchen herbe Rückschläge wegstecken mussten. In den allermeisten Fällen reichten den Angaben zufolge die Kapitalpuffer der Firmen aus, um Verluste zu kompensieren.

Im laufenden Jahr ist nach DSGV-Einschätzung in allen Branchen ein starkes Wachstum zu erwarten, auch wenn das Vorkrisenniveau nicht überall schon wieder erreicht werde. Das Gastgewerbe zum Beispiel werde mit rund 14 Prozent Umsatzwachstum 2021 nur einen relativ kleinen Teil seiner hohen Verluste wieder einspielen.

«Deutschlands Mittelständler sind insgesamt finanziell robust, sie haben solide Eigenkapitalquoten und starke finanzielle Reserven. Deutschlands Mittelständler sind bereit und in der Lage zu investieren», führte Schleweis aus. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise mit Blick auf den Klimawandel sei «wahrscheinlich das größte Investitionsprogramm dieser Dekade». Zwei Drittel der Firmenkundenexperten der 371 Sparkassen berichten dem DSGV zufolge, ihre Firmenkunden sähen dies eher als Chance. Viele investierten bereits zum Beispiel in eine Produktion, die weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) verursacht.

(dpa)

Bundesregierung strebt Corona-Schulstudie an

10:36
15.09.2021
Die Rolle von Schulen in der Pandemie soll nach dem Willen der Bundesregierung durch eine Studie näher untersucht werden. «Die Bundesregierung strebt an, eine mit der Corona-Kita-Studie vergleichbare Studie für den Schulbereich aufzulegen», heißt es in einem gemeinsamen Bericht von Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium, mit dem sich das Bundeskabinett am Mittwoch befasst hat.

Für den Bericht hatte eine Arbeitsgruppe beider Häuser unter Mitwirkung von Experten die gesundheitlichen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona untersucht. In dem 21-seitigen Papier werden Empfehlungen für Maßnahmen gegeben, um künftige Belastungen für Kinder und Jugendliche möglichst zu vermeiden.

Betont wird dabei vor allem, was bereits politischer Konsens ist: «Flächendeckende Schließungen von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen gilt es mit oberster Priorität zu vermeiden, ohne die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu gefährden.» Zudem empfiehlt der Bericht, dass auch unter Pandemiebedingungen Sport- und außerschulische Aktivitäten möglich bleiben sollen, ein umfassendes Testangebot an Kitas und Schulen, da viele Kinder noch nicht geimpft werden könnten und eine gezielte Unterstützung besonders belasteter junger Menschen.

Mit der angedachten Schulstudie sollen die Wirksamkeit von Infektionsschutzmaßnahmen an den Einrichtungen und auch die Belastung bei Schulkindern in den Blick genommen werden. An den Kitas läuft seit dem vergangenen Jahr bereits eine größer angelegte Studie, die vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut umgesetzt wird. Sie erforscht, welche Rolle Kinder und Kitas bei der Verbreitung von Corona spielen.

(dpa)

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