Letztes Update:
20210909081145

Das diesjährige Überthema „build forward better“

08:01
09.09.2021
Das diesjährige Überthema „build forward better“ stellt ein Wortspiel dar, der ein oder andere mag es erkannt haben. Es nimmt Bezug auf Priorität 4 des Sendai Rahmenwerks: Die Vorbereitung auf den Katastrophenfall verbessern, um wirksamer reagieren zu können, und bei Wiederherstellung, Rehabilitation und Wiederaufbau nach dem Prinzip „besser wiederaufbauen“ vorgehen. Das heißt, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft in allen Phasen vor und nach einer Katastrophe zu stärken, um das Katastrophenrisiko und die Auswirkungen zu verringern.

Woher kommt das Wortspiel “build forward better”, dass in diesem Jahr bereits von der Europäischen Union, der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und den Vereinten Nationen, allen voran der Weltgesundheitsorganisation, aufgegriffen wurde? Natürlich hat es mit den Erfahrungen der Covid-19 Pandemie und der mangelnden Vorbereitung, aber auch mit dem Klimawandel zu tun. Der aktuelle Bericht des Weltklimarates IPCC fasst zusammen: Die Erde erwärmt sich viel schneller als bisher angenommen, uns stehen unumkehrbare Kipppunkte unmittelbar bevor und eine Zunahme von Extremwetterereignissen, wie im Sommer 2021 weltweit spürbar, sind Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels. Deshalb wird das Prinzip aus dem Sendai Rahmenwerk „build back better“ erweitert zu „build forward better“, um die nötigen Transformationsprozesse in allen Lebensbereichen anzustoßen. Damit wird ausgedrückt, dass ein Zurück und eine Vorbereitung auf bisherige Katastrophenereignisse nicht ausreichen. Wir müssen in vielen Bereichen neue Wege gehen, Kooperationen verstärken und existierende Finanzierungsmechanismen zur Erreichung mehrfacher Ziele nutzen. Mit Blick auf die COP 26 wird das auch Teil der Diskussion im Eröffnungspanel sein.

Rückblick auf die Fachtagung 2020

13:07
03.09.2021
Die Vorbereitung zur Fachtagung Katastrophenvorsorge 2021 ist in vollen Zügen. Genau die richtige Zeit, um einen Rückblick auf die Fachtagung 2020 zu werfen. Im letzten Jahr veranstaltete das Deutsche Rote Kreuz, gefördert durch das Auswärtige Amt und unterstützt durch das BBK, das DKKV und das KatNet die erste virtuelle Fachtagung Katastrophenvorsorge aufgrund der covid-19 Pandemie. Durch das virtuelle Format konnten 450 Teilnehmer erreicht werden, eine Verdreifachung zu den letzten Jahren.

Das gesteigerte Interesse an der Fachtagung Katastrophenvorsorge hat sicherlich auch mit der covid-19 Pandemie und den Auswirkungen auf die Gesellschaft zu tun, kombiniert mit der Frage: Wie können wir uns besser vorbereiten und den Bevölkerungsschutz stärken? Dieses Jahr blicken wir nicht nur auf die covid-19 Pandemie, sondern auch auf die Extremwetterereignisse des Sommers zurück. Unter dem Überthema „Frühwarnung“ und mit Bezug zum Klimawandel fanden bereits während der Fachtagung 2020 spannende Veranstaltungen statt, die wichtige Impulse für die jetzige Diskussion zu Katastrophenvorsorge setzen.

Während wir auf die Fachtagung Katastrophenvorsorge 2021 warten, können all diese hochaktuellen Panels, Workshops und Interviews unter dem Menüpunkt „Relive“ wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Um nur ein paar zu nennen:
- Panel mit WMO und WHO: When COVID-19 & climate change collide: Potentials and challenges of (multi-hazard) Early Warning Systems
- Panel "ACHTUNG, ACHTUNG! – Aktueller Stand und künftige Entwicklungen der (Früh-) Warnung in Deutschland"
- Panel „Die Covid-19 Pandemie und der deutsche Bevölkerungsschutz - Quo vadis?“
- Workshop mit dem Umweltbundesamt (UBA): „Wandel durch Krisen: Vorsorge vs. Lernen auf die harte Tour“
- Interview mit Frank Jörres, DRK, zu „Nationales Krisenmanagement - Labor 5000“
- Interview mit Dr. Petra van Rüth, UBA, zu „Monitoring des Klimawandels in Deutschland – Handlungsnotwendigkeiten für Klimaanpassung“

Stefan Scholz