Das diesjährige Überthema „build forward better“ stellt ein Wortspiel dar, der ein oder andere mag es erkannt haben. Es nimmt Bezug auf Priorität 4 des Sendai Rahmenwerks: Die Vorbereitung auf den Katastrophenfall verbessern, um wirksamer reagieren zu können, und bei Wiederherstellung, Rehabilitation und Wiederaufbau nach dem Prinzip „besser wiederaufbauen“ vorgehen. Das heißt, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft in allen Phasen vor und nach einer Katastrophe zu stärken, um das Katastrophenrisiko und die Auswirkungen zu verringern.
Woher kommt das Wortspiel “build forward better”, dass in diesem Jahr bereits von der Europäischen Union, der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und den Vereinten Nationen, allen voran der Weltgesundheitsorganisation, aufgegriffen wurde? Natürlich hat es mit den Erfahrungen der Covid-19 Pandemie und der mangelnden Vorbereitung, aber auch mit dem Klimawandel zu tun. Der aktuelle Bericht des Weltklimarates IPCC fasst zusammen: Die Erde erwärmt sich viel schneller als bisher angenommen, uns stehen unumkehrbare Kipppunkte unmittelbar bevor und eine Zunahme von Extremwetterereignissen, wie im Sommer 2021 weltweit spürbar, sind Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels. Deshalb wird das Prinzip aus dem Sendai Rahmenwerk „build back better“ erweitert zu „build forward better“, um die nötigen Transformationsprozesse in allen Lebensbereichen anzustoßen. Damit wird ausgedrückt, dass ein Zurück und eine Vorbereitung auf bisherige Katastrophenereignisse nicht ausreichen. Wir müssen in vielen Bereichen neue Wege gehen, Kooperationen verstärken und existierende Finanzierungsmechanismen zur Erreichung mehrfacher Ziele nutzen. Mit Blick auf die COP 26 wird das auch Teil der Diskussion im Eröffnungspanel sein.