Letztes Update:
20210827142140

12:06
27.08.2021
Der schwedische Evakuierungseinsatz am Flughafen Kabuls ist abgeschlossen. Insgesamt habe man 1100 Menschen ausgeflogen, darunter 612 Afghanen, sagt Außenministerin Ann Linde. Neben den Botschaftsmitarbeitern und ihren Familien habe man auch Menschenrechtsaktivisten, Frauenrechtlerinnen und Journalisten retten können, so die Ministerin. Die Regierung hoffe, die verbliebenen schwedischen Staatsbürger und ehemaligen Mitarbeiter des Militärs zu einem späteren Zeitpunkt evakuieren zu können.

11:50
27.08.2021
In Afghanistan wird das medizinische Material zur Versorgung der Bevölkerung knapp. Geplante Versorgungsflüge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konnten wegen der Sicherheitslage nicht stattfinden, wie Rick Brennan, WHO-Nothilfekoordinator für die Region, per Video zu Journalisten in Genf sagt. "Die Vorräte reichen nur noch für ein paar Tage", sagt Brennan.
Die WHO versuche, mit Unterstützung Pakistans den Flughafen von Mazar-i-Scharif zu erreichen. Flüge waren für Anfang kommender Woche geplant. Ein große Hürde seien die Kosten: Die Preise für die Versicherung solcher Flüge sei in nie da gewesene Höhen geschnellt, sagt Brennan. Knapp werde praktisch alles: Material zur Versorgung von Verletzungen, zur Behandlung von Unterernährten und Arzneimittel für chronisch Kranke.
Als Lichtblick bezeichnet Brennan die Tatsache, dass 97 Prozent der rund 2200 Gesundheitseinrichtungen, die die WHO unterstützt, weiter funktionierten. Allerdings blieben den Kliniken hier und da sowohl Frauen und Kinder als Patienten als auch weibliches Personal fern. Nach ersten Eindrücken gehe das auf Angst und Vorsicht der Frauen zurück. 

Foto: Rahmat Gul/AP/dpa