Letztes Update:
20210827130703

11:32
27.08.2021
Bewohner Kabuls drücken nach dem verheerenden Anschlag am Flughafen mit Dutzenden Toten großes Entsetzen aus. "Ich bin frustriert und enttäuscht", sagt Hussain, der im westlichen Teil der Stadt lebt, der Deutschen Presse-Agentur. "Alle Menschen hier in Kabul sind frustriert und enttäuscht."
Wahid, der unweit des Flughafens lebt, sagt, er erlebe "die schlimmste Zeit meines Lebens". Manche Menschen gäben die Schuld für den Anschlag jenen, die aus dem Land flüchten wollten. Andere beschuldigten den Westen, weil sie ihnen die Flucht ermöglichten. Und wieder andere sähen die Verantwortung bei den Taliban, die den Flughafen nicht absicherten.

11:22
27.08.2021
Britische Diplomaten haben einem Bericht der Londoner Times zufolge bei der Evakuierung ihrer Botschaft in Kabul sensible Daten afghanischer Ortskräfte und Bewerber hinterlassen. Wie ein Reporter, der das Gebäude mit Erlaubnis der Taliban betreten konnte, berichtet, waren auf dort herumliegenden Dokumenten teilweise Namen, Adressen und Telefonnummern zu finden.
Einige der ehemaligen Helfer, die von der Times kontaktiert wurden, waren bereits evakuiert worden. Andere hatten vergeblich versucht, in den Flughafen zu gelangen. Unter den identifizierbaren Personen war demnach auch ein 33 Jahre alter Übersetzer, der nach eigenen Angaben für die Bundeswehr in Kundus gearbeitet hatte. Die britischen Diplomaten hatten die Vertretung in Kabul am 15. August in großer Eile in Richtung Flughafen verlassen.

10:59
27.08.2021
Bund und Länder haben noch keinen Termin für einen Afghanistan-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel zu möglichen Hilfen für gefährdete Menschen aus Afghanistan. Ein enger Austausch zwischen der Bundesregierung und den Ländern zu diesem Thema sei wichtig, es gebe ihn auch schon, betont Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Kanzleramtschef Helge Braun sei in Kontakt mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder. 
Am Vortag hatten sechs Länder den Bund zu einem Afghanistan-Gipfel gedrängt. Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Berlin und Bremen hatten ihre Forderungen nach einem Bund-Länder-Gipfel damit begründet, dass wegen der dramatischen Lage nach der Machtübernahme der Taliban Eile geboten sei.