Letztes Update:
20210820020329

13:52
19.08.2021
Nach der Machtübernahme der Taliban hofft China auf eine gemäßigte Politik der militanten Islamisten in seinem Nachbarland. Außenamtssprecherin Hua Chunying verwies in Peking auf jüngste Zusicherungen der Taliban, eine offene und inklusive Regierung bilden zu wollen sowie die Rechte von Frauen auf Arbeit und Meinungsfreiheit zu achten und Diskriminierung abzulehnen. 
"Wir hoffen, dass die Taliban diese positiven Erklärungen wahr machen und Einheit unter den politischen Parteien und ethnischen Gruppen durch Dialog und Konsultationen herstellen", sagte die Sprecherin. "Wir hoffen, dass sie eine gemäßigte, umsichtige Innen- und Außenpolitik verfolgen, sich von Terrorismus und kriminellen Akten lossagen und einen reibungslosen Übergang sicherstellen."

Erst Ende Juli empfing Chinas Außenminister Wang Yi (r) Taliban-Repräsentant Mullah Abdul Ghani Baradar. Foto: Li Ran/XinHua/dpa

13:27
19.08.2021
Der Außenhandelsverband BGA sorgt sich nach der Machtübernahme durch die Taliban um die geopolitischen Folgen. "Die Frage ist, ob die Machtübernahme die Region destabilisiert", sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen. "Zudem könnte China seinen Einfluss weiter ausbauen und sich den Zugriff auf Bodenschätze sichern." Die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen der Machtübernahme schätzt der Verband eher gering ein.
Die aktuelle Entwicklung sei für viele Menschen in Afghanistan dramatisch, sagte der BGA-Sprecher. "Aus Handelssicht spielt das Land aber spätestens seit dem Einmarsch der damaligen Sowjetunion vor mehr als 40 Jahren praktisch keine Rolle mehr." Auch in den letzten Jahren habe sich kein Potenzial aufgetan. "Afghanistan hat zwar bedeutende Bodenschätze. Um diese abzubauen, brauchen Unternehmen aber ein Mindestmaß an politischer Stabilität, das es auch zuletzt nicht gegeben hat."