Eine knappe Mehrheit der Deutschen gibt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einer Umfrage zufolge eine Mitschuld am schlechten Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl. 54 Prozent stimmen der Aussage zu, die Kanzlerin sei "mitschuldig am historisch schlechtesten CDU-Ergebnis bei einer Bundestagswahl – durch die Art, wie sie den CDU-Vorsitz übergeben hat", wie eine am Mittwoch veröffentlichte Civey-Umfrage im Auftrag der Wochenzeitung "Die Zeit" ergab. 39 Prozent halten die Aussage dagegen für falsch, sieben Prozent sind unentschieden.
Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) hatte mit 24,1 Prozent bei der Bundestagswahl das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Sie landete damit hinter der SPD, die auf 25,7 Prozent kam, nur auf dem zweiten Platz.
Merkel hatte nach dem schlechten Abschneiden der CDU bei der Landtagswahl in Hessen im Herbst 2018 angekündigt, nicht mehr für das Amt der CDU-Vorsitzenden zu kandidieren. Teils wird in der Union kritisiert, dass sie aber gleichzeitig Kanzlerin blieb und damit ihren Nachfolgern die Chance verbaute, von einem Amtsbonus zu profitieren.
An der repräsentativen Umfrage von Civey am 27. und 28. September nahmen 2501 Menschen teil.