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Habeck: Bisher Nicht-Geimpfte sollten «Trägheit» überwinden

09:49
08.08.2021
Grünen-Chef Robert Habeck hat Nicht-Geimpfte mit deutlichen Worten zum Impfen aufgefordert. Zugleich sprach er sich dafür aus, dass Corona-Tests kostenlos bleiben sollten. «Das ist die falsche Maßnahme, die Leute zum Impfen zu motivieren», sagte Habeck am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. «Die bessere Maßnahme ist diese: den inneren Schweinehund mal einen kräftigen Tritt in den Hintern zu geben, also diese Trägheit, die wahrscheinlich einen Gutteil der Menschen noch in sich hat, zu überwinden, indem man einfach sagt: Komm, hier ist das. Du kannst einfach da hingehen, Du kriegst den Impfausweis und eine Spritze im Arm und fertig.»

Das Bundesgesundheitsministerium hatte ein Ende der kostenlosen Schnelltests für Mitte Oktober vorgeschlagen. Zugleich läuft eine Debatte über Beschränkungen für Nicht-Geimpfte

«Es geht nicht darum, Ungeimpfte auszuschließen», sagte Habeck: Es gehe darum, Geimpften Grundrechte und ein freies Leben zurückzugeben. Beziehungsweise es gehe darum - jetzt im Sommer gehe das ja ganz gut - das auch im Winter und im Herbst durchzuhalten. «Es wird einen Unterschied geben im Zugang von Rechten und in der Freiheit des Lebens zwischen den Geimpften und Ungeimpften. Und zwar werden die Geimpften, solange das die Gesellschaft und das Gesundheitssystem tragen kann, mehr Rechte haben.»

Man habe das Recht, sich nicht impfen zu lassen. «Aber man hat nicht das Recht, dass alle Geimpften und der Rest der Gesellschaft und die Kinder dann Rücksicht darauf nehmen, weil man sich selbst entschieden hat, sein eigenes Leben und die Gesellschaft zu gefährden», so Habeck. Es müsse niedrigschwellige Impfangebote geben, zum Beispiel vor Discountern, vor Tafeln oder in Schulen. Diese Mittel seien noch nicht ausgeschöpft.

(dpa)

Schausteller: Ende der Corona-Regeln bei Events im Freien im Herbst

09:04
08.08.2021
Vor den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag drängen die deutschen Schausteller darauf, im Herbst die Corona-Beschränkungen für Veranstaltungen im Freien aufzuheben. «Wir haben die Maßnahmen bis hier hin mitgetragen, doch es reicht», sagte der Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbunds, Kevin Kratzsch, dem «Spiegel» am Sonntag. Draußen bestehe kaum eine Ansteckungsgefahr, deshalb sollte es im Herbst wieder möglich sein, auch größere Veranstaltungen stattfinden zu lassen, so Kratzsch. «Bei dieser Impflage ist es für uns nicht mehr nachvollziehbar, warum keine Feste und Veranstaltungen im Freien stattfinden dürfen.»

Das Beispiel England zeige etwa, dass bei einer hohen Anzahl von Geimpften in der Bevölkerung zwar die Inzidenzen nach oben gehen könnten, aber die Krankenhäuser nicht überfüllt seien. Daher brauche es statt der Inzidenz andere Werte als Entscheidungsgrundlage. «Wir haben jetzt schon die Situation, dass geplante Veranstaltungen im Oktober aufgrund der Unsicherheit wieder abgesagt werden. Mit dieser Unwägbarkeit können wir nicht in den Herbst gehen», sagte Kratzsch. Die Situation sei für viele Schausteller brenzlig.

(dpa)

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