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20210807152408

Stiko-Chef: Aktionismus in Impfdebatte nicht hilfreich

09:39
07.08.2021
Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat der Politik Aktionismus in der Impfdebatte vorgeworfen. «Der Aktionismus in der Politik trägt sicher nicht zur Beruhigung der Menschen bei», sagte Mertens der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). «Ich weiß gar nicht genau, warum das so gemacht wird. Für die Wahrnehmung in der Bevölkerung wäre es besser, wenn die Dinge etwas ruhiger und überlegter angegangen würden», sagte Mertens zu der Diskussion um die Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Er fühle sich durch die politische Debatt aber nicht unter Druck.

Um den Schulunterricht nach den Sommerferien mache er sich nicht die allergrößten Sorgen, sagte der Ulmer Virologe. «Viele Berechnungen zeigen ja, dass der Unterricht an den Schulen gut zu händeln wäre, wenn man die bekannten Maßnahmen – dazu gehören unter anderem das Maskentragen, das Lüften und der Einbau von Luftfiltern – umsetzen würde», betonte der Stiko-Chef. «Wir dürfen auch nicht vergessen, dass 9,1 Millionen Kinder vor dem zwölften Lebensjahr gar nicht impfbar sind – das betrifft alle Kita- und Kindergartenkinder, alle Kinder in den Grundschulen, alle Kinder der ersten Klassen der weiterführenden Schulen.» Es brauche vielfältige Maßnahmen, um den Schulalltag sicherzustellen. «Die Aussage, dass das nur durch Impfungen möglich ist, ist so nicht korrekt.»

Viel wichtiger sei es, die Impfbereitschaft in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen zu erhöhen. Die Impfqhote in dieser Gruppe werde entscheiden, wie die nächste Pandemiewelle ablaufen werde. «Es wäre wirklich sehr wichtig, den 18- bis 59-Jährigen deutlich zu machen, dass es hier nicht nur um ihren Individualschutz geht, sondern um unsere Gemeinschaft bis hin zur wirtschaftlichen Entwicklung», sagte Mertens.

(dpa)

54,5 Prozent aller Deutschen vollständig gegen Corona geimpft

09:32
07.08.2021
Mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht einer Quote von 54,5 Prozent, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag auf Twitter schrieb. Insgesamt 51,8 Millionen Menschen oder 62,3 Prozent haben mindestens eine erste Impfung bekommen. Bei den meisten verwendeten Impfstoffen mit Ausnahme von Johnson & Johnson sind derzeit zwei Dosen für den vollen Schutz gegen Covid-19 nötig.

Das Impftempo stagniert weiterhin. Seit dem Samstag der Vorwoche wuchs die gemeldete Zahl der Erstgeimpften nur um rund 600 000 weitere Menschen. «Impfen ist eine persönliche Entscheidung - aber auch eine, die uns alle als Gemeinschaft betrifft», twitterte Spahn. Jeder und jede Einzelne entscheide darüber, wie gut wir alle durch Herbst und Winter kämen.

(dpa)

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