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Kindermediziner: Corona-Schutz in Schulen noch länger nötig

07:46
07.08.2021
Die Schulen werden aus Sicht des Kindermedizin-Experten Dominik Schneider noch lange besondere Corona-Schutzkonzepte brauchen. «Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass damit, wenn wir die Ab-Zwölfjährigen impfen, noch kein Problem gelöst ist», sagte der Dortmunder Klinikdirektor, der auch Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ist, am Samstag im Deutschlandfunk. «Denn die, die am meisten eigentlich unter dieser Coronakrise gelitten haben, das sind eigentlich die jüngeren Kinder unter zwölf Jahren. Und da haben wir auch in den nächsten Wochen absehbar noch kein Impfangebot. Das wird frühestens im Herbst oder im Dezember, Ende des Jahres kommen.»

Für die älteren Kinder und Jugendlichen ab zwölf gibt es bereits zugelassene Impfstoffe. Allerdings empfiehlt die Ständige Impfkommission ihren Einsatz nur für Vorerkrankte oder nach individueller ärztlicher Beratung. Einige Politiker drängen das Wissenschaftlergremium angesichts der lahmenden Impfkampagne nun, endlich eine Empfehlung für alle Kinder über zwölf auszusprechen.

Schneider verteidigte die Stiko. Ihre bisherige Erklärung sei ein «exzellentes Dokument, absolut lesenswert», sagte er. «Es ist auch keine Außenseitermeinung.» Denn die britische Impfkommission und die Weltgesundheitsorganisation WHO seien zur gleichen Einschätzung gekommen. Zuvor hatte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der Stiko vorgeworfen, eine Außenseitermeinung zu vertreten.

Für die Sicherheit an den Schulen brauche es ein umfassendes Konzept und auch mehr Personal, etwa für die Durchführung von Tests, verlangte Schneider. «Es ist nicht so, dass man ein Luftfiltergerät in einen Raum stellt und dann ist alles gelöst.» Wenn das verkehrt gemacht werde, könne man sogar das Infektionsrisiko erhöhen.

(dpa)

RKI registriert 3206 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 21,2

07:03
07.08.2021
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter leicht an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 21,2 – am Vortag hatte der Wert 20,4 betragen, beim jüngsten Tiefststand vor gut einem Monat 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3206 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.48 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2400 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 787 639 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 664 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 778.

(dpa)

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