Angesichts hoher Corona-Fallzahlen hat Israel vor dem jüdischen Neujahrsfest Versammlungsvorgaben für die Klagemauer in Jerusalem erlassen. Maximal 8000 Gläubige dürften zeitgleich auf dem Platz davor zusammenkommen, entschied das Corona-Kabinett laut einer Mitteilung am Montagabend. Alle Personen müssten stets Maske tragen, und der Platz werde in 18 kleinere Bereiche unterteilt. Die Klagemauer in der Altstadt gilt als wichtigstes Heiligtum von Juden weltweit. Sie ist der Überrest eines jüdischen Tempels, der im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde.
Vor und am jüdischen Neujahrsfest, das am nächsten Montagabend (6. September) beginnt, werden Zehntausende religiöse Juden zu Gebeten an der Mauer erwartet. Im vergangenen Jahr verhängte die Regierung während der Feiertage einen Lockdown wegen hoher Corona-Fallzahlen.
Ab Freitag gelten in Israel dafür Quarantäne-Erleichterungen für eine Einreise aus Ländern mit Risikogebieten. Dies teilte das Gesundheitsministerium mit. So müssen Rückkehrer etwa aus Deutschland nur maximal 24 Stunden in Quarantäne, wenn sie entweder dreifach geimpft sind - oder die zweite Impfung oder eine Corona-Infektion maximal sechs Monate zurückliegt. Israel erlaubt nur sehr begrenzt die Einreise von geimpften Touristengruppen.
Das 9,4-Millionen-Einwohner-Land kämpft aktuell gegen die vierte Welle bei den Corona-Neuinfektionen. Vergangene Woche wurden erstmals seit Januar mehr als 10 000 neue Fälle an einem Tag registriert. Am Montag meldete das Gesundheitsministerium 6622 Neuinfektionen für den Vortag. Es gibt demnach 738 Schwerkranke. 25 Menschen mit einer Corona-Infektion starben. Knapp 59 Prozent der Bevölkerung sind zweifach geimpft.