Im Zuge der verschärften Corona-Regeln in Frankreich müssen rund 1,8 Millionen Beschäftigte seit Montag auf der Arbeit einen Nachweis vorlegen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Betroffen sind alle Beschäftigten in Bereichen mit viel Publikumsverkehr. Dies sind etwa Kinos und Konzertsäle, Bibliotheken, Museen, Zoos und Freizeitparks, aber auch große Einkaufszentren. Auch die Zugbegleiter im Fernverkehr der Bahn sind betroffen.
Arbeitgeber sind gehalten, den 3G-Status (geimpft, genesen, getestet) zu überprüfen. Beschäftigte, die die Vorschrift missachten, können ohne Lohnfortzahlung nach Hause geschickt werden. Für die erste Woche kündigte die Regierung Nachsicht bei der Umsetzung an.
Die 3G-Regel greift für die französische Bevölkerung seit drei Wochen bereits unter anderem zum Besuch von Cafés, Restaurants oder Kinos, vor dem Betreten großer Einkaufszentren sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug. Verwendet wird dazu der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass. Dort können Impfungen, Tests oder ein Genesenennachweis abgespeichert werden. Eine Kontroll-Version der App ermöglicht es etwa der Bedienung im Café oder dem Personal am Einlass zum Bahnsteig, binnen Sekunden den 3G-Status zu überprüfen.
Die verschärften Corona-Regeln der Regierung von Präsident Emmanuel Macron und insbesondere der Gesundheitspass stoßen weiterhin auf Protest. Am Wochenende demonstrierten rund 160 000 Menschen landesweit gegen die Regeln, das waren aber deutlich weniger als noch vor einigen Wochen. 71,1 Prozent der französischen Bevölkerung sind nach den letzten Daten mindestens ein Mal geimpft, 62,7 Prozent haben bereits vollständigen Impfschutz.