Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat zur Halbzeit der Paralympics in Tokio noch keinen positiven Corona-Test in seinem 275 Personen umfassenden Team zu beklagen. Das erklärte Chef de Mission Karl Quade am Montag. «Alle Teammitglieder verhalten sich sehr diszipliniert», sagte Quade. Zu den 134 Athleten kommt noch mal mehr als dieselbe Zahl an Teammitgliedern. Die ersten Athleten und Betreuer haben Tokio schon verlassen, da sie angehalten wurden, zwei Tage nach dem letzten Wettkampf abzureisen.
Trotz des etwas holprigen Starts - der zwar vor allem auf das Programm, aber auch auf einige Enttäuschungen zurückzuführen ist - hält der DBS derweil an seinem sportlichen Ziel fest. «Wir haben vorher gesagt, dass wir einen Platz in den Top 10 anstreben. Das steht weiterhin. Auch, wenn es nach dem bisherigen Verlauf schwierig wird», sagte Quade: «Ich bin sicher, wir werden im Ranking noch einen Schritt nach vorne machen.» Am Montagnachmittag (Ortszeit) belegte Deutschland im Medaillenspiegel Rang 23.
Erfreulich sei die Goldmedaille von Tischtennisspieler Valentin Baus (Düsseldorf). In Rio vor fünf Jahren holten außer dem diesmal auch wieder erfolgreichen Triathleten Martin Schulz (Leipzig) nur Radfahrer und Leichtathleten Gold. «Insofern haben wir schon einen Schritt nach vorne gemacht», sagte Quade.
Auch DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher schaut «erwartungsvoll nach vorne», übte aber auch Kritik an der sonst guten Organisation. «Die Wege sind unheimlich weit. Das ist ärgerlich», sagte Beucher: «Wir hören bei Bewerbungen immer, dass es kurze Wege geben soll. Aber mit kurzen Wegen kommt man hier nicht zu Potte.»