Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Pläne für regionale Entscheidungen verteidigt, ab welcher Klinikbelegung künftig strengere Corona-Beschränkungen greifen sollen. «Aus meiner Sicht ist das nicht ein Wert, den man sozusagen einheitlich zentral vorgeben kann, weil das regional unterschiedlich ist», sagte der CDU-Politiker dem SWR-Hauptstadtstudio (Freitag). In Städten wie Berlin oder München und Ballungsräumen gebe es natürlich ganz andere Behandlungskapazitäten als in ländlichen Flächenregionen.
Nach einem Entwurf des Gesundheitsministeriums soll die Zahl der Corona-Patienten pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen in den regionalen Kliniken zur wichtigsten Messlatte werden - auch als Auslöser für neue Alltagsbeschränkungen. Die Schwellen, ab denen Schutzvorkehrungen greifen, sollen jeweils die Länder festlegen.
Dies soll die Ausrichtung an der Inzidenz - also der Zahl der Neuansteckungen - ersetzen. Bisher gibt es bundesweit einheitliche Auslöse-Schwellen für Alltagsbeschränkungen etwa ab 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen.