Die britische Regierung will härter gegen zweifelhafte Geschäftspraktiken von privaten Anbietern für Corona-Tests vorgehen. Wie das Gesundheitsministerium in London am Montag mitteilte, wurden Dutzende Firmen von einer Liste auf der Regierungswebseite entfernt, weil sie gar nicht existierten oder nicht die geforderten Tests im Angebot hatten. Dutzende weitere seien wegen irreführender Preisangaben ermahnt worden. Man wolle damit dem «Cowboy-Verhalten» in der Branche Einhalt gebieten, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid.
Die Verbraucherorganisation Which begrüßte den Schritt, bezeichnete ihn jedoch als längst überfällig. Nach Angaben der Verbraucherschützer waren bei keinem der laut Regierungswebseite zehn günstigsten Anbieter die beworbenen Tests für den angegebenen Preis verfügbar. In Großbritannien kostet ein von der Regierung vorgeschriebener Corona-Test zwischen 40 Pfund (etwa 47 Euro) und mehreren Hundert Pfund. Beworben werden Tests jedoch bereits ab einem Preis von 20 Pfund. Dabei handelt es sich aber nach Einschätzung der Verbraucherschützer von Which nicht um seriöse Angebote.
Wer nach Großbritannien reist, muss je nach Abreiseort und eigenem Status vor und nach der Ankunft eine bestimmte Zahl von Corona-Tests machen. Bei Reisen aus Deutschland müssen Geimpfte derzeit ein Testergebnis bei Antritt der Reise vorlegen und sich zwei Tage nach der Ankunft erneut testen lassen. Der zweite Test muss bereits vor Antritt der Reise gebucht werden.