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Abzocke bei Corona-Tests: Britische Regierung ermahnt Anbieter

11:01
23.08.2021
Die britische Regierung will härter gegen zweifelhafte Geschäftspraktiken von privaten Anbietern für Corona-Tests vorgehen. Wie das Gesundheitsministerium in London am Montag mitteilte, wurden Dutzende Firmen von einer Liste auf der Regierungswebseite entfernt, weil sie gar nicht existierten oder nicht die geforderten Tests im Angebot hatten. Dutzende weitere seien wegen irreführender Preisangaben ermahnt worden. Man wolle damit dem «Cowboy-Verhalten» in der Branche Einhalt gebieten, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid.

Die Verbraucherorganisation Which begrüßte den Schritt, bezeichnete ihn jedoch als längst überfällig. Nach Angaben der Verbraucherschützer waren bei keinem der laut Regierungswebseite zehn günstigsten Anbieter die beworbenen Tests für den angegebenen Preis verfügbar. In Großbritannien kostet ein von der Regierung vorgeschriebener Corona-Test zwischen 40 Pfund (etwa 47 Euro) und mehreren Hundert Pfund. Beworben werden Tests jedoch bereits ab einem Preis von 20 Pfund. Dabei handelt es sich aber nach Einschätzung der Verbraucherschützer von Which nicht um seriöse Angebote.

Wer nach Großbritannien reist, muss je nach Abreiseort und eigenem Status vor und nach der Ankunft eine bestimmte Zahl von Corona-Tests machen. Bei Reisen aus Deutschland müssen Geimpfte derzeit ein Testergebnis bei Antritt der Reise vorlegen und sich zwei Tage nach der Ankunft erneut testen lassen. Der zweite Test muss bereits vor Antritt der Reise gebucht werden.

(dpa)

Fitnessstudio-Betreiber im Südwesten befürchten weitere Einbußen

10:16
23.08.2021
Angesichts neuer Corona-Regeln im Südwesten rechnen Fitnessstudios mit weiteren Einbußen. «Für uns ist das eine sehr schwierige Situation», sagte Nico Scheller, einer der Geschäftsführer der regionalen Fitnessstudiokette In Shape, der Deutschen Presse-Agentur.

Seit einer Woche müssen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, in zahlreichen Bereichen oder Einrichtungen im Südwesten einen negativen Antigen-Schnelltest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Das gilt auch für Fitnessstudios.

Die Antigen-Schnelltests werden noch bis zum 11. Oktober vom Steuerzahler finanziert, anschließend müssen die Bürger dafür selbst zahlen. «Wir rechnen vermehrt mit Kündigungen», sagte Scheller mit Blick auf die Vorschriften.

Die Corona-Krise insgesamt habe der Branche bereits Einbußen von rund 25 Prozent beschert. «Wir brauchen zwei Jahre, um wieder auf die frühere Mitgliederzahl zu kommen», bilanzierte Scheller. Es sei wichtig, dass die Menschen auch während der Pandemie Sport treiben und sich körperlich fit halten können. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben 13 Fitnessstudios zwischen Stuttgart und Ulm.

Im Südwesten gab es nach Branchenangaben Ende vergangenen Jahres rund 1400 Fitness- und Gesundheitsanlagen. Das seien knapp 15 Prozent der Einrichtungen in ganz Deutschland, teilte der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen auf Anfrage mit. Der Branchenumsatz sei im Corona-Jahr 2020 bundesweit um knapp ein Viertel auf rund 4,2 Milliarden Euro gesunken.

(dpa)

Möbelindustrie erholt sich nur langsam von Corona-Krise

09:37
23.08.2021
Die deutsche Möbelindustrie erholt sich nur langsam von der Corona-Krise. In diesem Jahr erwartet die Branche einen Umsatz auf dem Niveau des ersten Corona-Jahres von rund 17,2 Milliarden Euro, wie die Verbände der Deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK) am Montag mitteilten. Damit werde das Umsatzniveau des Vorkrisen-Jahres 2019 um rund 4 Prozent verfehlt. Erschwert wird die wirtschaftliche Erholung der Möbelindustrie aktuell durch Engpässe bei wichtigen Vormaterialien wie Polsterschäumen, Holzwerkstoffen und elektronischen Bauteilen.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres lagen die Umsätze der Möbelindustrie mit 8,4 Milliarden Euro um rund 4,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Exportgeschäft profitierte von der im Vergleich zu Deutschland früheren Aufhebung von Lockdown-Maßnahmen in wichtigen europäischen Exportmärkten und legte um 10,6 Prozent zu. In Deutschland lag das Plus wegen des langen zweiten Lockdowns dagegen lediglich bei 1,5 Prozent. Die Umsätze des ersten Halbjahres 2019 verfehlte die Branche um 6,3 Prozent.

Bei der Umsatzentwicklung gab es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Marktsegmenten. Überproportional legten im Vergleich zu 2020 vor allem die Küchenhersteller (plus 16,3 Prozent) und die Polstermöbelhersteller (plus 17,5 Prozent) zu. Das Geschäft mit sonstigen Möbeln - darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel - war dagegen rückläufig. Und auch die Büromöbelindustrie verzeichnete Umsätze unter dem Vorjahresniveau.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Möbelindustrie sank um 5 Prozent auf knapp 79 000. Die Zahl der Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten verringerte sich um 2,4 Prozent auf 458 Unternehmen.

(dpa)

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