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Merkel: Werden „einen langen Atem brauchen“

09:00
22.07.2021
Angela Merkel hat Deutschland auf eine gemeinsame Kraftanstrengung zur Bewältigung der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands eingeschworen. „Wir werden zur Behebung all dieser Schäden einen langen Atem brauchen“, sagte die Kanzlerin am Donnerstag in Berlin. Es gebe schreckliche Verwüstungen durch das Hochwasser, Deutschland trauere um 170 Tote.

Ziel sei eine gemeinsame Finanzierung der Flutschäden, sagte Merkel. Die Bundesregierung habe einen Betrag von 200 Millionen Euro für Soforthilfe zur Verfügung gestellt. In den nächsten Tagen und Wochen werde mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer darüber gesprochen, wie ein gemeinsamer Aufbaufonds organisieren werde. Merkel tritt bei der Bundestagswahl im September nicht mehr an und zieht sich anschließend aus der Politik zurück.

Jörg Tschürtz

128 Menschen nach Hochwasser in Rheinland-Pfalz tot geborgen

09:00
22.07.2021
Im Hochwasser-Katastrophengebiet im Norden von Rheinland-Pfalz sind bisher 128 Menschen tot geborgen worden. 62 von ihnen seien bisher identifiziert worden. Das teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in einer Sondersitzung von drei Fachausschüssen des Landtags mit. „Wir müssen von der schrecklichen Annahme ausgehen, dass diese Zahl noch steigen wird.“ Die Menschen im Katastrophengebiet seien an Leib und Seele verletzt.

155 Menschen werden weiterhin vermisst. „Eine Woche nach einem solchen Ereignis nehmen die Chancen, dass Vermisste noch leben können, ab“, sagte Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD). „Ich kann Ihnen heute nicht sagen, dass wir alle 155 Vermissten-Schicksale aufklären können“, sagte Lewentz.

Dreyer würdigte den Einsatz der Rettungskräfte, diese katastrophale Situation zu bewältigen. Am Nürburgring sei „eine gigantische Helferstadt“ entstanden. Bei allem Leid zeige die Katastrophe: „Rheinland-Pfalz steht zusammen.“ 

In Prüm bei Bitburg wurde am Mittwochmittag ein männlicher Leichnam im Uferbereich in der Nähe der B410 gefunden. Das Polizeipräsidium Trier geht davon aus, dass es sich bei dem Toten um einen 71-jährigen Mann aus Viersen handelt, der in Prüm auf einem Campingplatz zu Gast war und seit vergangener Woche als vermisst galt. Das Ergebnis der polizeilichen Identifizierungsmaßnahmen steht derzeit allerdings noch aus und wird wohl mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Jörg Tschürtz