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Impf-Nachfrage in den USA steigt mitten in neuer Corona-Welle wieder

04:26
02.08.2021
Angesichts der rasch steigenden Zahl neuer Corona-Infektionen haben sich in den USA zuletzt wieder deutlich mehr Menschen impfen lassen. Die Impfkampagne war seit Juni ins Stocken geraten, mit zuletzt nur rund einer halben Million verabreichten Spritzen pro Tag. Der Trend kehrte sich nun jedoch angesichts der neuen Corona-Welle, die auf die besonders ansteckende Delta-Variante zurückgeführt wird, wieder um. Am Sonntag (Ortszeit) wurden 816 000 Impfungen verabreicht, darunter 517 000 Erstimpfungen, wie ein leitender Beamter des Weißen Hause auf Twitter schrieb. Die jüngsten Daten zeigten einen «steten Anstieg», erklärte Cyrus Shahpar.

Dem Beamten zufolge lagen auch die Impfzahlen der vergangenen Tage deutlich über jenen der Vorwoche. Am Samstag etwa seien es 712 000 Dosen gewesen, ein Anstieg um 77 Prozent gegenüber der Vorwoche (403 000). Am Freitag habe es ein Plus von 43 Prozent gegeben. Im April waren täglich noch gut drei Millionen Dosen verabreicht worden.

Die Zahl der im Wochendurschnitt pro Tag registrierten Neuinfektionen, die im Juni zeitweise auf 11 000 gefallen war, liegt inzwischen wieder bei 72 000. Die Zahl der Neuinfektionen steigt landesweit an, aber besonders betroffen sind Bundesstaaten mit geringerer Impfquote, darunter zum Beispiel Louisiana und Florida.

In den USA sind bislang fast 50 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft, rund 58 Prozent haben mindestens die erste Spritze bekommen. US-Präsident Joe Biden hatte im Frühjahr das Ziel ausgegeben, dass bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli 70 Prozent der Erwachsenen mindestens die erste Impfung erhalten haben sollten. Das Ziel wurde trotz reichlicher Vorräte und Impfanreizen verfehlt, es wurden nur 67 Prozent. Nun, etwa einen Monat später, sollte es bald soweit sein: der jüngste Anstieg ließ die Quote unter Erwachsenen bis Sonntag auf 69,9 Prozent steigen.

Gesundheitsminister beraten über Impfangebote für Jugendliche

16:28
01.08.2021
Die Gesundheitsminister der Länder wollen an diesem Montag unter anderem über Impfangebote für Jugendliche beraten. Nach einem Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums für die Videoschalte am Nachmittag sollen 12- bis 17-Jährige in allen Bundesländern Corona-Impfangebote bekommen. Das geht aus einem Beschlussentwurf hervor.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen, vor wenigen Tagen folgte auch die Freigabe für Moderna. Für Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung trotz heftigen politischen Drucks bisher jedoch nur vor allem Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Ein weitere Thema der Gesundheitsminister sollen Auffrischimpfungen sein. Für bestimmte Gruppen schlägt das Bundesgesundheitsministerium entsprechende Impfungen ab September vor. Insbesondere bei immungeschwächten, sehr alten und pflegebedürftigen Menschen wiesen Studienergebnisse auf einen verminderten oder schnell nachlassenden Schutz nach einer Impfung hin. Die Länder sollen deshalb laut Entwurf mobile Impfteams unter anderem in Pflegeeinrichtungen schicken. Menschen mit einer Immunschwäche oder in häuslicher Pflege sollen demnach von ihren Ärzten eine Auffrischimpfung angeboten bekommen. Diese Impfungen sollen mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe erfolgen, also mit den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna.