Trotz eines starken Interesses an Literatur in Zeiten der Corona-Pandemie ist die Lage im deutschen Buchhandel mitunter angespannt. «Wir sind in einer relativ schwierigen Situation», sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis. Es gebe Lichtseiten, aber auch Schattenseiten.
Besonders für das erste Halbjahr 2021 sehen die Zahlen schlecht aus: Der Gesamtumsatz ging in den ersten sechs Monaten - im Vergleich zum selben Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 - um 3,7 Prozent zurück. Im Sortimentsbuchhandel sogar um 22,9 Prozent. Grund sei der sehr lange Lockdown in diesem Jahr, erklärte Skipis. Ausführliche Daten lieferte der Börsenverein für 2020: Insgesamt war der Buchmarkt im vergangenen Jahr stabil, was Skipis mit Blick auf die Pandemie und damit verbundene Einschränkungen als «kleine Sensation» bezeichnete. So wurde im Vergleich zum Vorjahr ein minimales Plus von 0,1 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro verzeichnet.
Diese Zahl sei jedoch mit viel Aufwand erreicht worden. Die Buchhändler vor Ort hätten insgesamt mit einem Minus von neun Prozent abgeschlossen, Gewinner in der Krise sei der Onlinebuchhandel mit einem Plus von 20 Prozent. Hier konnten aber auch die Buchläden punkten: Mit einem Plus von 27 Prozent war die Zuwachsrate dort deutlich größer als bei Amazon (plus 7,2 Prozent).
Als gute Nachricht wurde das ungebrochene Interesse an Büchern gewertet. «Gerade in Zeiten der Krise suchen Menschen Inspiration, fundierte und gesicherte Informationen sowie kreativen Zeitvertreib im Buch», hieß es.