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Umfrage: Geringverdiener sind weniger geimpft

11:35
07.07.2021
Wer in Deutschland wenig verdient, ist nach einer Umfrage für ein Forschungsinstitut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung auch seltener gegen Corona geimpft. Bei der nicht-repräsentativen Erhebung hätten im Juni 49 Prozent der Befragten aus dem untersten Fünftel der Lohnverteilung angegeben, schon mindestens die erste Impfdosis erhalten zu haben, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) am Mittwoch mit. Aus dem obersten Fünftel der Einkommensverteilung hätten dagegen 71 Prozent berichtet, mindestens einmal geimpft zu sein.

Laut Umfrage gibt es auch Unterschiede bei der Impfquote zwischen einzelnen Berufen. Beschäftigte aus Verkaufsberufen gaben an, nur zu 52 Prozent mindestens einmal geimpft zu sein. Wegen der Aufhebung der Impfpriorisierung seien viele Beschäftigte aus der Prioritätsgruppe 3, in die eine Tätigkeit im Lebensmitteleinzelhandel gefallen sei, nicht mehr zum Zuge gekommen, betonte Aline Zucco vom WSI. «Jetzt finden sich etliche davon offenbar im Dschungel um die Terminvergabe nicht zurecht.»

Deutlich höhere Impfquoten gibt es laut Mitteilung unter den Befragten aus den medizinischen Gesundheitsberufen (81 Prozent) und dem Bereich Erziehung und Soziales (74 Prozent). Sie zählten überwiegend zu den Prioritätsgruppen 1 und 2.

Zwar sei unter Geringverdienenden der Anteil der Befragten, die noch ungeimpft seien und sich auch nicht impfen lassen wollten, mit 9 Prozent deutlich höher als unter Besserverdienenden (4 Prozent). Gleichzeitig berge diese Gruppe aber auch das größte Potenzial beim Impffortschritt, betonte Zucco. «Wenn der Betriebsarzt während der Arbeitszeit unkompliziert eine Impfung anbietet, lassen sich dadurch viele Menschen zusätzlich erreichen.»

(dpa)

Rekordwert: Tunesien meldet fast 8000 neue Corona-Fälle

10:21
07.07.2021
Tunesien hat einen Höchststand bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Das Gesundheitsministerium meldete für Dienstag mehr als 7900 neue Fälle - so viele wie noch nie zuvor. 119 Menschen starben zugleich an oder mit dem Virus. Seit Wochen verschlechtert sich die Lage in dem nordafrikanischen Land drastisch. Auch Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante wurden bereits registriert.

Allein im Juni hatte es mehr als 2000 Corona-Tote gegeben. Die Kliniken arbeiten an der Belastungsgrenze, und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Tunesien hat deshalb bereits aus Deutschland Beatmungsgeräte bekommen. Auch Italien und Frankreich schickten Ausrüstung.

Mehr als jeder dritte Corona-Test fällt in Tunesien positiv aus. Beim Impfen kommt das Land mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern derweil nur langsam voran. Knapp zwei Millionen Menschen wurden bislang geimpft, knapp 600 000 von ihnen sind vollständig geimpft.

(dpa)

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