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Impfempfehlung für Jugendliche muss erneut geprüft werden

10:20
07.07.2021
Die eingeschränkte Empfehlung zu Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen muss laut Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf Grundlage neuster Daten erneut überprüft werden. «Da erwarten wir, dass wir von der Ständigen Impfkommission (Stiko) bald Empfehlungen haben, damit da Klarheit herrscht», sagte der CSU-Politiker dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Weiter: «Wir sollten da möglichst bald auch die Daten auswerten, die international ja schon zur Verfügung stehen.» Als Beispiel nannte er die USA, wo junge Menschen schon länger geimpft würden. Die dortigen Daten und ständig neu gewonnenen Erkenntnisse müssten die Grundlage für Deutschland bilden, um klare Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Stiko empfiehlt Impfungen für 12- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Begründet wird das mit dem geringeren Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung in dieser Altersgruppe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht von einer individuellen Entscheidung von Eltern, Kindern sowie Ärztinnen und Ärzten. Zuletzt hatte es aber wiederholt seitens der Politik Kritik an der eingeschränkten Empfehlung gegeben.

Holetschek verwies zudem auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Dienstag, der die Stiko und das Bundesgesundheitsministerium auffordert, eine Empfehlung für Auffrischungsimpfungen abzugeben. Dies betrifft dem Beschluss zufolge sowohl Personen, die zweifach mit Astrazeneca oder einmal mit Johnson und Johnson geimpft wurden also auch die Frage, ob und wann bei den mRNA-Impfstoffen wie Biontech oder Moderna eine dritte Impfung notwendig sei und ob diese auch mit Astrazeneca erfolgen könne.

Holetschek rief die Bevölkerung dazu auf, Impfangebote unbedingt wahrzunehmen. «Je mehr Menschen sich jetzt für eine Impfung entscheiden, je mehr Menschen vollständig geimpft sind, desto besser werden wir durch den Herbst kommen.» Deshalb müsse es niedrigschwellige Angebote geben. «Impfen muss sozusagen im Vorbeigehen möglich gemacht werden.»

(dpa)

Spahn warnt: Viele Infektionen im Herbst bei zu geringer Impfquote

09:22
07.07.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eindringlich für Corona-Impfungen geworben und vor Monaten mit vielen Neuinfektionen gewarnt. Entweder man werde geimpft oder man werde infiziert - «mit dem Risiko auch einer Folgeerkrankung», sagte Spahn am Mittwoch im ARD-«Morgenmagazin». «Das ist das, was wir sehen werden im Herbst und Winter, was wir im Vereinigten Königreich und anderen Ländern sehen. Da, wo nicht ausreichend geimpft ist, in den Bevölkerungsgruppen wird es sehr sehr viele Infektionen geben.»

Spahns Appell folgte auf Fragen zur Impfung von Kindern und Jugendlichen. Der CDU-Politiker machte deutlich, dass auch allen interessierten Kindern und Jugendlichen bis Ende August eine erste Impfung verabreicht werden könnte. «Wer geimpft werden möchte, wo der 12-, der 15-, der 17-Jährige das mit den Sorgeberechtigten und/oder dem impfenden Arzt entscheidet, ist das auch möglich. Der Impfstoff dafür ist da», sagte Spahn.

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sei letztlich nur gemeinsam zu gewinnen. «Wir brauchen am Ende auch miteinander ein Bewusstsein dafür, dass es nicht nur um den Schutz für den Einzelnen geht, sondern das ist hier ein Teamspiel, eine Teamaufgabe. Wenn wir, wenn Deutschland, wenn Europa raus will aus der Pandemie, brauchen wir eine hohe Impfquote.» Wer einen guten Herbst und einen guten Winter mit möglichst wenigen Beschränkungen und möglichst wenigen Infektionen wolle, «der braucht eine hohe Impfquote bei allen da, wo geimpft werden kann», so Spahn.

(dpa)

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