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Curevac-Chef Haas geht von Impfstoff-Zulassung in der EU aus

09:24
01.07.2021
Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac geht davon aus, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA seinen Impfstoff trotz geringer Wirksamkeit zulassen wird. «Die Population der 18- bis 60-Jährigen ist besonders begünstigt von unserem Impfstoff. Darüber haben wir mit der EMA gesprochen», sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Es gebe einen ganz klaren Trend, dass der Impfstoff bei Jüngeren wirke.

Das Curevac-Präparat zeigt einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg. In der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren liegt die Wirksamkeit bei 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades und bei 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf, wie Curevac am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Einen vollständigen Schutz gab es in dieser Altersgruppe demnach vor einem Krankenhausaufenthalt oder dem Tod.

Nach der Veröffentlichung von Zwischenergebnissen Mitte Juni hatte die EMA betont, dass es keine harte Mindestgrenze bei der Wirksamkeit gebe. Bei klinischen Studien werde zwar von einer Mindestgrenze von 50 Prozent Wirksamkeit ausgegangen. Aber vor allem im Zusammenhang mit den neuen Virusvarianten müsse man die Daten sehr gut prüfen und Vorzüge gegen Nachteile abwägen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht jedoch davon aus, dass die EMA den Curevac-Impfstoff nicht zulässt. «Mit der geringen Wirksamkeit von 48 Prozent wäre der Curevac-Impfstoff nicht einsetzbar in Deutschland. Wenn es Impfstoffe gibt, die so viel stärker sind, wie Moderna und Biontech, wie mit Abstrichen auch Johnson & Johnson und Astrazeneca, dann gibt es keinen Platz für einen Impfstoff, der nicht so gut ist», sagte Lauterbach der Düsseldorfer «Rheinischen Post».

(dpa)

Immer mehr Geimpfte - Was wird aus den Impfzentren im Südwesten?

09:24
01.07.2021
Baden-Württembergs Impfzentren sollen offen bleiben - zumindest vorerst. Der Betrieb soll noch mindestens bis zum 15. August weiterlaufen, wie das Sozialministerium mitteilte. Wie es danach weitergeht, sei noch unklar. Entscheidend sei, wie viele Menschen Mitte August bereits zweimal gegen das Coronavirus geimpft sein werden.

Im Südwesten sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 35,7 Prozent der Menschen vollständig geimpft (Stand Mittwoch). Mehr als 54 Prozent der Bevölkerung haben eine Impfung erhalten.

Die Gesundheitsminister der Bundesländer hatten sich am Montagabend darauf verständigt, im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückzufahren. Jedoch soll es auch über den 30. September hinaus staatliche oder kommunale Impfangebote zur Eindämmung der Corona-Pandemie geben, mit dem Schwerpunkt auf mobilen Impfteams.

(dpa)

Indonesien ordnet strikte Corona-Maßnahmen auf Java und Bali an

08:04
01.07.2021
Indonesien reagiert wegen immer weiter steigenden Corona-Neuinfektionen mit strengeren Maßnahmen auf der dicht bevölkerten Hauptinsel Java und der Nachbarinsel Bali. Die Einschränkungen sollen zunächst vom 3. bis 20. Juli gelten, kündigte Präsident Joko Widodo am Donnerstag in einer Fernsehansprache an. Details sollten im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.

Laut eines Dokuments, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag, müssen unter anderem alle Schulen und Einkaufszentren schließen. Essen in Restaurants sind wieder verboten, nur noch Speisen zur Mitnahme oder Lieferung sind erlaubt. Unternehmen werden angewiesen, 75 Prozent der Belegschaft ins Homeoffice zu schicken.

Vor wenigen Tagen hatte das Rote Kreuz vor einem Kollaps des Gesundheitssystems in dem Inselstaat gewarnt. Seit Tagen meldet das Land Rekordwerte von über 20 000 Neuinfektionen. Jan Gelfand, Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) in Indonesien, sprach von einer drohenden Covid-19-Katastrophe». Der örtliche Ärzteverband hatte zuletzt erklärt, dass das Gesundheitssystem auf Java völlig überlastet sei und Patienten mittlerweile abgewiesen werden müssten.

Im viertbevölkerungsreichsten Staat der Erde mit 270 Millionen Einwohnern wurden bislang fast 2,2 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 58 000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die wichtige Tourismusindustrie auf beliebten Inseln wie Bali liegt seit März 2020 am Boden.

(dpa)

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