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Kretschmann: Kommunen entscheiden über mobile Filter in Schulen

11:51
06.07.2021
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will den Kommunen die Entscheidung überlassen, ob sie für die Schulen gegen das Coronavirus mobile Luftfilter anschaffen. «Das liegt in der Entscheidungshoheit der Kommunen. Ob, wann und wie sie das machen, das entscheiden sie selber», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Der Regierungschef hatte am Montag ein Förderprogramm von 60 Millionen Euro angekündigt, das die Kommunen zur Hälfte mitfinanzieren sollen. Die kommunalen Landesverbände hatten sich zuletzt skeptisch geäußert. Mobile Anlagen seien weder wirksam noch wirtschaftlich, hieß es vom Städtetag.

Kretschmann, der selbst den Effekt solcher Geräte angezweifelt hatte, sagte nun: «Der überwältigende Teil unserer Klassenräume ist gut belüftbar. Das kann man auch nicht ersetzen. Das ist das Mittel der Wahl, das Lüften.» Die Filter seien nur als Ergänzung gedacht und sollten vor allem in schlecht belüftbaren Räumen eingesetzt werden. Zudem sollen sie vornehmlich in den Klassen 1 bis 6 zum Einsatz kommen, weil kleinere Kinder bis auf Weiteres nicht geimpft werden können.

Klar sei aber: «Diese Geräte müssen funktionieren und einsetzbar sein.» Es ergebe wenig Sinn, «wenn die nachher abgeschaltet sind, weil sie zu laut sind». Das Umweltministerium könne die Kommunen beraten. Kretschmann warnte davor, zu glauben, von den Filteranlagen hinge die Entscheidung ab, ob Schulen nach den Sommerferien wieder schließen müssen wegen der gefährlichen Delta-Variante. «Das wird nach Lage der Dinge nicht der Fall sein.» Um eine mögliche Einschleppung von Virusvarianten durch Urlaubsreisen zu verhindern, gebe es in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien eine Maskenpflicht in den Schulen.

(dpa)

Kretschmann warnt vor endloser Pandemie - und drängt zum Impfen

11:50
06.07.2021
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Erreichen der Herdenimmunität in Frage gestellt - und vor bleibenden Einschränkungen für Impfverweigerer gewarnt. Aufgrund der Delta-Variante und der Tatsache, dass auch Geimpfte sich infizieren und wohl auch in geringerem Maße Infektionen weitertragen könnten, sei es fraglich, «ob wir überhaupt noch Herdenimmunität erreichen», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Die Delta-Variante sei erheblich ansteckender als andere Varianten des Coronavirus.

Es sei deshalb wichtig, dass sich alle impfen lassen. «Sonst können wir die Pandemie gar nicht mehr beenden», sagte Kretschmann. «Impfen ist das einzige Mittel, das wir haben, um die Pandemie in die Knie zu zwingen.» Das Testen ist aus Sicht von Kretschmann auch nicht zwangsläufig ein vollwertiger Ersatz fürs Impfen. Die Ergebnisse der Antigentests würden bei der Delta-Variante unsicherer. «Da muss jeder damit rechnen, wenn er nicht geimpft ist, dass er bestimmte Erleichterungen einfach nicht mehr wahrnehmen kann.» Das prüfe man derzeit.

(dpa)

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