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Bericht: 700 von 1100 zweiten Impfterminen verfallen in Freiburg

11:50
06.07.2021
Am Zentralen Impfzentrum in Freiburg verfällt einem Bericht zufolge derzeit ein Großteil der zweiten Impftermine gegen das Coronavirus. Am Montag seien zu 1100 geplanten Terminen für eine zweite Spritze nur 400 Menschen erschienen, berichtete der SWR am Dienstag unter Berufung auf den Leiter des Impfzentrums, Daniel Strowitzki. Diese Entwicklung sei schon seit etwa einer Woche zu beobachten.

Auch die Zahl der Erstimpfungen sinke deutlich. Täglich würden im Freiburger Impfzentrum nur noch etwa 1500 Menschen geimpft. Vor drei Wochen seien es noch fast dreimal so viele gewesen. Ähnliche Probleme gebe es auch anderswo, etwa im Rhein-Neckar-Kreis, berichtete der SWR. Im Zentralen Impfzentrum in Heidelberg fanden dem Bericht zufolge am vergangenen Wochenende nur 36 von 150 fest vereinbarten Terminen mit dem Impfstoff von Astrazeneca statt.

Die Landesregierung peilt derweil ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer an. Man werde prüfen, ob sie ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten - insbesondere, wenn Impfstoff vernichtet werden müsse, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart. Gesundheitsminister Manne Lucha (ebenfalls Grüne) sprach von einem geschätzten Anteil von zwei bis fünf Prozent an Menschen, die zum zweiten Impftermin einfach nicht erschienen.

(dpa)

Hausärzte im Rheinland wollen kein Astrazeneca mehr

10:55
06.07.2021
In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der «Rheinischen Post» (Dienstag).

«Astazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle Stiko-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech», so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. «Wir werden den Impfstoff jetzt aber verwerfen und Biontech einsetzen», sagte Funken.

Viele Patienten wünschten die Möglichkeit, zu Biontech zu wechseln, häufig auch, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. «Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müsse neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden», sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte am vergangenen Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.

(dpa)

Baden-Württemberg prüft härteres Vorgehen gegen Impfschwänzer

10:43
06.07.2021
Die Landesregierung will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen - also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. «Das ist unsolidarisch und unverantwortlich gegenüber denen, die geimpft werden wollen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Der Aufwand, um die gesetzlichen Grundlagen für eine Bestrafung zu schaffen, sei gigantisch. Darum müsse sich der Bund kümmern, sagte Kretschmann. Die Landesregierung werde aber prüfen, ob Impfschwänzer nicht ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten - insbesondere, wenn Impfstoff gegen das Coronavirus vernichtet werden müsse.

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sprach von einem geschätzten Anteil von zwei bis fünf Prozent an Menschen, die in den vergangenen Wochen zum zweiten Impftermin einfach nicht erschienen seien. Beide warben dafür, Impfstoff auch bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren einzusetzen. Die negativen Folgen einer Erkrankung seien in dieser Altersgruppe weit schwerwiegender als mögliche Nebenfolgen einer Impfung, sagte der Ministerpräsident.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Auch ohne generelle Stiko-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab 12 in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden.

(dpa)

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