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Europäische Aufholjagd bei Corona-Impfungen kommt voran

10:37
06.07.2021
Die europäische Aufholjagd bei den Impfungen gegen Covid-19 kommt nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen voran. Mitte April habe man noch 25 Prozentpunkte hinter den Vereinigten Staaten gelegen, was die Zahl der Erwachsenen mit mindestens einer Impfung angeht, sagte die Politiker am Dienstag im Europaparlament in Straßburg. Heute seien dies nur noch 5 Prozentpunkte, und die Lücke schließe sich immer weiter. «Es zeigt sich (...), dass sich das Durchhaltevermögen gelohnt hat», sagte von der Leyen. Die Impfkampagne werde endlich zu einer Erfolgsgeschichte.

Von der Leyen warnte zugleich davor, sich zurückzulehnen. «Wenn wir uns die Impfquote anschauen, dann gibt es noch immer erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten», erklärte sie. Derweil breite sich die Delta-Variante aus und viel zu viele Impfdosen blieben ungenutzt im Kühlschrank liegen. «Das heißt, wir müssen unsere Anstrengungen deutlich steigern, um die Menschen in Europa davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen», sagte von der Leyen.

Nach Angaben des Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) vom Dienstag hatten zuletzt bereits mehr als 225 Millionen Erwachsene in der EU mindestens eine Impfdosis bekommen, was einer Impfquote von 61,5 Prozent entspricht. Rund 148 Millionen Menschen waren vollständig geimpft (40,4 Prozent). Die Gesamtzahl der Einwohner der EU-Staaten wurde zuletzt mit rund 447 Millionen angegeben.

(dpa)

Stiko zu Kinderimpfungen: Einmischung der Politik ist kontraproduktiv

10:26
06.07.2021
In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder wehrt sich die Ständige Impfkommission (Stiko) gegen Einmischung von außen. «Die Stiko ist im Gesetz bewusst als unabhängige Kommission angelegt. Die laute Einmischung der Politik ist kontraproduktiv und nützt niemandem», schrieb Stiko-Chef Thomas Mertens der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Zuvor hatte SPD-Chefin Saskia Esken die Ständige Impfkommission aufgefordert, ihre Haltung zur Impfung von Jugendlichen zu überdenken. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich in diese Richtung. «Es gehört zur ständigen Aufgabe der Stiko, Empfehlungen zu überprüfen (nicht nur bei Corona), es bedarf dazu keiner Aufforderung von Politikern», so Mertens.

Eine Aktualisierung der Impfempfehlung könne es erst geben, wenn aussagekräftige Daten zum Risiko durch die Impfung und zum Risiko durch Delta vorliegen. «Dies erfordert Zeit und Sorgfältigkeit für die Sammlung der Daten, Analyse und Bewertung und Konsensbildung.» Mertens betonte: «Unnötiger Druck muss vermieden werden, um eine Überlastung zu vermeiden.»

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Auch ohne generelle Stiko-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab zwölf in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) handelt es sich um eine individuelle Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und den Ärztinnen und Ärzten.

Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff.

(dpa)

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