Letztes Update:
20210726144658

Niederlande lockern Reiseregeln für Hochrisiko-Länder

14:46
26.07.2021
Die Niederlande lockern die Regeln für Reisen in europäische Hochrisikogebiete. Ab Dienstag würden Reisewarnungen für EU-Länder mit hoher Inzidenz abgeschafft, teilte die Regierung am Montag in Den Haag mit. Zur Zeit wird noch von nicht notwendigen touristischen Reisen etwa nach Spanien, Portugal und Zypern abgeraten. Reisewarnungen nur aufgrund von Infektionszahlen seien nicht verhältnismäßig, erklärte die Regierung und verwies auch auf den hohen Impfgrad in Europa.

In den Niederlanden sind den Angaben der Behörden zufolge 59 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft, mehr als 83 Prozent haben eine Dosis erhalten.

Ab 8. August werden allerdings die Regeln für Heimkehrer aus Ländern mit hoher Inzidenz verschärft. Dann ist die Einreise in die Niederlande nur noch mit Impfnachweis oder negativem Test möglich. Das solle auch an den Grenzen kontrolliert werden, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge sagte. Es gebe aber keine Quarantänepflicht für Reisende aus Hochinzidenzgebieten.

Die Niederlande gehören zu den EU-Ländern mit einer sehr hohen Infektionsrate. Die Inzidenz liegt zur Zeit bei mehr als 266. Deutschland mit einer 7-Tage-Inzidenz von 14,4 stuft die Niederlande als Hochinzidenzgebiet ein. Ab Dienstag wird von Reisen ins Nachbarland abgeraten. Wer aus den Niederlanden nach Deutschland einreisen will, braucht einen Impf- oder Genesungsnachweis. Andernfalls ist eine Quarantäne von mindestens fünf Tagen Pflicht. Das gilt auch für deutsche Heimkehrer.

(dpa)

Bund: Ausreichend Impfstoff für «unmittelbare» Impfangebote

13:35
26.07.2021
Für die Corona-Impfungen gibt es nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums inzwischen ausreichend Impfstoff, um allen Interessierten «unmittelbar» ein Impfangebot machen zu können. «Das zu Beginn der Impfkampagne ausgegebene Ziel, jeder impfwilligen Person bis Ende des Sommers ein Angebot einer Erstimpfung zu machen, wurde also bereits zu Anfang des Sommers und damit deutlich früher erreicht – und somit übererfüllt», heißt es in einem Bericht, mit dem Ressortchef Jens Spahn (CDU) am Montag den Gesundheitsausschuss des Bundestags und seine Länder-Kollegen über den Stand informierte.

«Jetzt ist es von besonderer Bedeutung, die Bürgerinnen und Bürger mit dem Angebot zu erreichen, die sich bisher noch nicht für eine Impfung entschieden haben», heißt es in dem Bericht weiter. Dafür seien konkrete niedrigschwellige Angebote vor Ort besonders wichtig. «Es besteht weniger ein Mangel an Information als mehr ein Mangel an Gelegenheit.» Für das noch bis Ende September laufende dritte Quartal werden demnach insgesamt mehr als 100 Millionen Impfdosen erwartet.

Da die Verfügbarkeit an Impfstoffen die Nachfrage bereits deutlich übersteige, soll die Verteilung umgestellt werden. Ab Mitte August will der Bund verfügbare Mengen nicht mehr «vollumfänglich», sondern «ausschließlich nach dem jeweils angeforderten Bedarf» ausliefern.

Mit Blick auf die Impfungen von Beschäftigten über Firmen sei es wichtig, dass Betriebsärzte verimpfte Dosen vollständig im digitalen Impfquoten-Monitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) melden. «Dies ist bisher noch nicht hinreichend der Fall.» So seien seit dem 7. Juni 4,3 Millionen Dosen an Betriebsärzte geliefert, aber nur 1,4 Millionen als verimpft zurückgemeldet worden. Es sei davon auszugehen, dass «sicher 30 bis 50 Prozent» dennoch schon verimpft worden seien. «Dies würde einem zusätzlichen Beitrag zur Impfquote von mindestens einem, eher zwei Prozent der Bevölkerung entsprechen.»

Mit Blick auf eine kürzliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) heißt es in dem Bericht: «Der aktuelle Fortschritt der Impfkampagne und die Verfügbarkeit von mRNA-Impfstoffen ermöglichen es, diese Empfehlung umzusetzen und jede mit Astrazeneca begonnene Impfserien mit einem mRNA-Impfstoff zu vervollständigen.» Dabei handelt es sich um die Präparate von Biontech und Moderna.

Die Bundesregierung betreibt demnach auch Vorsorge für den Herbst und die Jahre 2022 und 2023 - etwa für mögliche Auffrischungsimpfungen, Impfungen von Kindern unter zwölf Jahren sowie Impfungen zum Schutz vor möglichen weiteren Virusvarianten. Dazu solle die gemeinsame Beschaffung über die Europäische Union fortgesetzt werden. Zur Risikostreuung soll weiterhin auf verschiedene Herstellern gesetzt werden. Geplant ist, für 2022 insgesamt 204 Millionen Impfdosen für Deutschland zu sichern.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden