Letztes Update:
20210726133543

Israel überprüft Corona-Quarantäne mithilfe von SMS und GPS

12:43
26.07.2021
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen überprüft Israel künftig die Einhaltung der Quarantäne von Reiserückkehrern aus «roten» Ländern mithilfe von SMS und GPS. «Rote» Länder haben besonders hohen Inzidenzen. Dorthin dürfen Israelis nur mit Sondergenehmigung reisen. Personen würden während der einwöchigen Quarantäne SMS mit einem Link erhalten, erklärte ein Sprecher des Ministers für innere Sicherheit, Omer Bar-Lev, am Montag. Sie müssten auf den Link klicken und würden damit ihre GPS-Koordinaten an die Behörden senden.

Wer nicht auf den Link klicke, werde so wie bisher Kontrollbesuche von der Polizei erhalten, sagte der Sprecher. Ab kommender Woche werde es dann die Möglichkeit geben, auf den Link zu klicken und ein Selfie mit den GPS-Koordinaten des aktuellen Aufenthaltsortes zu verschicken. Israel hatte im vergangenen Jahr die Einhaltung der Quarantäne auch mit der Überwachung von Handys durch den Geheimdienst überprüft.

Außerdem dürfen ab sofort nur noch Reisende in das große Abfluggebäude des internationalen Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv. Begleiter müssen draußen bleiben, wie ein Sprecher der Flughafenbehörde bestätigte. Auch das Abholen von Reisenden ist demnach im Gebäude nicht mehr gestattet.

Am Montag meldete das Gesundheitsministerium 1398 Neuinfektionen am Vortag. Bei rund 2,1 Prozent der fast 68 000 Getesteten fiel das Ergebnis demnach positiv aus. Die Zahl der Schwerkranken stieg auf 108, es gab keine neuen Todesfälle. Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen und auch zweifach Geimpfte.

Mehr als 57 Prozent der 9,3 Millionen Landesbewohner sind bereits vollständig geimpft. Die Impfkampagne in Israel war besonders zu Beginn sehr erfolgreich, sie kam schnell voran und sorgte damit international für Aufsehen. Nach einer gewissen Stagnation kam sie zuletzt wegen des Neuanstiegs der Krankheitsfälle wieder in Fahrt.

(dpa)

Lindner hält Risiko falsch negativer Corona-Tests für verantwortbar

12:43
26.07.2021
Nach Auffassung von FDP-Chef Christian Lindner rechtfertigt das Risiko falsch negativer Coronatests nicht die Ungleichbehandlung von geimpften und negativ getesteten Menschen. «Es ist ein verantwortbares Risiko», sagte Lindner am Montag auf der Insel Usedom. Neben Tests, die nicht anschlagen, gebe es auch Impfdurchbrüche, und auch Genesene könnten sich erneut infizieren. Es gehe um die Frage, welches Risiko verantwortbar sei und welche Folgen es etwa hätte, wenn negativ getestete Menschen «prinzipiell keinen Zugang, auch nach Test, zum Beispiel zum gesellschaftlichen Leben haben».

Steigende Corona-Infektionszahlen hatten die schon seit längerem geführte Debatte um mehr Einschränkungen für Ungeimpfte neu entfacht. Laut SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dürfte die Gleichstellung negativ Getesteter mit Geimpften und Genesenen wegen zu vieler falsch negativer Tests nicht aufrechtzuerhalten sein, sollten die Fallzahlen wieder deutlich steigen. Damit sei zu rechnen, «wenn die Menschen aus den Ferien zurückkommen und sich im Herbst wieder verstärkt in Innenräumen begegnen», hatte er der «Süddeutschen Zeitung» gesagt.

Lindner hält hingegen an der Gleichbehandlung negativ Getesteter, Geimpfter und Genesener fest. Man wisse, dass sie in gleicher Weise keine Gefahr für ihre Mitmenschen seien, sagte er vor der Ahlbecker Seebrücke bei seiner Wahlkampf-Sommertour. Er warnte vor einer «Untertanenmentalität» und davor, sich unverhältnismäßige Eingriffe in die eigene Freiheit gefallen zu lassen.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden