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Kreativimpuls Corona: Programm der Filmbiennale Venedig vorgestellt

12:42
26.07.2021
Die 78. Ausgabe der Filmfestspiele in der italienischen Lagunenstadt Venedig startet in diesem Jahr erneut unter Corona-Bedingungen. Kontrollen seien wieder nötig und Tickets müssten vorab online gebucht werden, erklärte der Präsident der Biennale di Venezia, Roberto Cicutto, am Montag. Einige Vorführungen müssten außerdem aus Zeitgründen ausfallen. Allerdings erlaube der sogenannte Grüne Pass, also der Nachweis über eine Impfung gegen Covid-19, ein negatives Testergebnis oder eine nachweisliche Genesung von der Krankheit, sich in diesem Jahr etwas beruhigter zu bewegen.

Die Corona-Pandemie schien dem Biennale-Direktor für den Bereich Kino, Alberto Barbera, zufolge für mehr Kreativität gesorgt zu haben. Die Qualität der Filme sei allgemein in diesem Jahr im Mittel höher, befand er. «Als ob die Pandemie die Kreativität aller stimuliert hätte», ergänzte Barbera. Das sei auch der Grund, weshalb es viele Filme nicht auf die Biennale in diesem Jahr geschafft hätten. Mit der Biennale vom 1. bis 11. September soll der Herbst damit zum erhofften Neuanfang für das Kino werden, erklärte Barbera.

Insgesamt sind dem Direktor zufolge 59 Länder bei der Filmbiennale in diesem Jahr vertreten - mehr als im Vorjahr. Fünf Regisseurinnen sind dabei, drei weniger als 2020. Ihr Anteil gemessen an der Gesamtzahl der Produzenten liege aber mit etwa einem Viertel in dem Bereich der vorangegangenen Jahre. Eine starke Rückkehr verzeichneten die Organisatoren bei den US-amerikanischen Filmproduzenten und Filmstars.

Die Jury wird in diesem Jahr vom südkoreanischen Regisseur und Oscar-Gewinner Bong Joon Ho geleitet. Teil des internationalen Gremiums ist auch die Regisseurin und diesjährige Oscarpreisträgerin Chloé Zhao («Nomadland»). Den Goldenen Löwen für das Lebenswerk erhalten US-Schauspielerin Jamie Lee Curtis («Halloween») und der italienische Schauspieler und Regisseur Roberto Benigni («Das Leben ist schön»).

Den Wettbewerb eröffnet in diesem Jahr «Madres paralelas» vom spanischen Regisseur Pedro Almodóvar. Mit dabei sind außerdem fünf italienische Filme, was laut Barbera beachtlicher ist als in den Wettbewerben zuvor. An den Start geht zudem der unter anderem in Deutschland gedrehte Streifen «Spencer» von Pablo Larraín. In einer Sondervorführung wird auf der Filmbiennale «Le 7 Giornate Di Bergamo» (Die sieben Tage von Bergamo) von Simona Ventura gezeigt - ein Dokumentarfilm außer Konkurrenz über den Corona-Ausbruch rund um die norditalienische Stadt im vergangenen Jahr. Bilder von Militärlastwagen, in denen damals viele Tote in Särgen aus der Stadt geschafft wurden, gingen damals um die Welt.

(dpa)

Streit um Corona-Hilfen: EU-Kommission schlägt Ungarn neue Frist vor

12:41
26.07.2021
Im Streit über den ungarischen Plan für die Verwendung von Corona-Hilfen erwartet die EU-Kommission offensichtlich keine schnelle Lösung. Wie Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis am Montag bestätigte, wurde der Regierung in Budapest jetzt vorgeschlagen, die eigentlich bereits abgelaufene Prüffrist für den Plan bis Ende September zu verlängern. Damit hätte Ungarn mehr Zeit, ein zustimmungsfähiges Konzept vorzulegen. Zugleich kann das Land aber weiter keine Gelder aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RFF) bekommen.

In dem Streit geht es nach Angaben aus EU-Kreisen unter anderem darum, dass die für die Prüfung der nationalen Pläne zuständige EU-Kommission Garantien und Vorkehrungen gegen eine missbräuchliche Verwendung der Mittel fordert.

Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orban wirft der Brüsseler Behörde vor, die Genehmigung für den ungarischen Corona-Plan aufgrund ihrer «Ablehnung der nationalen Gesetzgebung zum Schutz der Kinder» zu verzögern. Diese sieht Regeln zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transsexualität vor, die die EU-Kommissionschefin als diskriminierend ansieht.

Die meisten der bislang eingereichten Pläne für die Verwendung von Corona-Hilfen hat die EU-Kommission innerhalb der normalen Frist von zwei Monaten gebilligt und an den Ministerrat zur Bestätigung weitergeleitet - darunter auch den von Deutschland. Die ersten Mittel für diese Länder sollten bereits im Laufe des Sommer verfügbar sein, sagte der slowenische Finanzminister Andrej Sircelj am Montag als Vertreter des derzeitigen EU-Ratsvorsitzes.

Sircelj hatte zuvor in einer Videokonferenz mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen EU-Staaten den Stand der Umsetzung des Corona-Wideraufbauprogramms diskutiert. Es sieht nach angepassten Preisen Hilfen in Höhe von insgesamt 800 Milliarden Euro vor. Das Geld soll helfen, die durch die Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen. Finanziert wird es über Schulden, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden sollen. Kern ist des Programms ist die Aufbau- und Resilienzfazilität. Aus ihr kann Deutschland nach derzeitigem Stand rund 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen erwarten, Ungarn rund 7,2 Milliarden Euro.

(dpa)

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