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RKI ruft zu Vorbereitungen für Corona-Welle in Herbst und Winter auf

13:13
22.07.2021
Das Robert Koch-Institut (RKI) dringt wegen eines als wahrscheinlich eingeschätzten Anstiegs der Corona-Fälle im Herbst und Winter darauf, jetzt vorbeugende Maßnahmen in verschiedenen Bereichen zu ergreifen. So sollen schwere Krankheitsverläufe, Todesfälle und die Belastung für das Gesundheitswesen klein gehalten «und bevölkerungsbezogene Maßnahmen minimiert werden können», schreibt das RKI in einem am Donnerstag veröffentlichten Strategiepapier, das auf verschiedene Szenarien eingeht. Als Handlungsempfehlungen werden eine «erfolgreiche Impfkampagne», «klassische Infektionsschutzmaßnahmen der Gesundheitsämter» und der gezielte Einsatz von Maßnahmen genannt.

Die Bevölkerung sollte laut dem Papier «frühzeitig darüber informiert werden, dass es im Winter wieder zu einer starken Belastung des Gesundheitswesens» und möglicherweise einer regionalen oder lokalen Überlastung kommen könne, etwa bei der sogenannten ECMO-Kapazität (spezielle Maschinen für Patienten mit schwerem Lungenversagen). Das RKI betont: «Die Vorstellung des Erreichens einer Herdenimmunität im Sinne einer Elimination oder sogar Eradikation des Virus» - also ein weitgehendes Zurückdrängen oder Ausrotten - sei nicht realistisch.

Das RKI spricht sich schon länger dafür aus, die Grundregeln gegen Corona wie Abstand, Hygiene, Maske, Lüften und Corona-Warn-App weiter beizubehalten. Im Papier heißt es, durch organisatorische Maßnahmen wie die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten und Teilnehmerbegrenzungen für Veranstaltungen sollte die Zahl der «infektiösen Kontakte» weiterhin reduziert werden. Für den Pflegebereich, Krankenhäuser und Schulen etwa gibt das RKI noch weitergehende Hinweise.

(dpa)

Lauterbach: Delta-Variante ansteckender und auch tödlicher

11:56
22.07.2021
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Delta-Variante für deutlich gefährlicher als bisherige Mutanten des Coronavirus. «Von allem, was wir bisher wissen, müssen wir davon ausgehen, dass die Delta-Variante sowohl ansteckender als auch tödlicher ist», sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Dies hätten Auswertungen aus Kanada gezeigt. Auch Daten aus England hätten die Hoffnung, Delta wäre zwar ansteckender, aber nicht tödlicher, nicht bestätigt. Der Epidemiologe zeigte sich daher «sehr sorgenvoll für den Herbst».

Lauterbach sagte, die Delta-Variante könne auch für jüngere Menschen und Kinder schwere gesundheitliche Folgen haben. «Obwohl wir dort keine oder nur sehr wenige Todesfälle erwarten müssen, wird es viele auch schwere Verläufe geben, deren Endergebnis Long Covid auch für Kinder sein kann», sagte Lauterbach. Patienten mit Long Covid haben auch nach einer Infektion anhaltende Symptome.

(dpa)

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