Der deutsche Kanuslalom-Cheftrainer Klaus Pohlen fordert Veränderungen bei den Quarantäne-Regeln in Tokio. Nachdem er wegen eines infizierten Passagiers in seinem Flieger in Quarantäne musste, regt er ein Umdenken an. «Das Beispiel, was wir hatten, zeigt ja, dass man völlig unverschuldet in so einer Sache reingerät. Wenn es schlecht läuft, bin ich 14 Tage weg, so wie es einigen Nationen ergangen ist», sagte Pohlen am Donnerstag bei einer Online-Pressekonfenerenz.
Für ihn ist das Risiko «enorm, man ist raus aus dem Wettkampf, wenn man Erstkontakt zu einer positiven Person hatte oder selbst einen positiven Fall hatte. Das schwebt immer über einen drüber.» Daher sei der Umgang vor Ort in Japan wichtig. «Es ist eine Frage der Risikoabwägung. Will ich olympisches Flair oder meine sportliche Leistung abrufen - in diesem Zwiespalt hängen wir momentan.»
Pohlen fordert einen anderen Umgang. «Ich habe mit unserem leitenden Mannschaftsarzt Bernd Wolfarth gesprochen, dem war dann auch erstmal klar, dass man insgesamt Regeln aufstellen muss, denn das geht so nicht. Ich kann nicht einfach jemanden wegsperren, der völlig unverschuldet in so eine Situation kommt, zumal wir in einem täglichen Testverfahren sind», betonte der gebürtige Kölner. Man macht «ja nicht nur Schnell- und Antigentests, sondern jeden Morgen einen PCR-Test. Die sind alle negativ, da muss man dann klar sagen: Da müssen dann für diese Spiele auch besondere Regeln gelten.» Daher sei man nun dabei, mit allen internationalen Verbänden sowie dem IOC und der japanischen Regierung gemeinsame Lösungen zu finden.