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Kanuslalom-Chef Pohlen fordert nach Quarantäne «besondere Regeln»

14:03
15.07.2021
Der deutsche Kanuslalom-Cheftrainer Klaus Pohlen fordert Veränderungen bei den Quarantäne-Regeln in Tokio. Nachdem er wegen eines infizierten Passagiers in seinem Flieger in Quarantäne musste, regt er ein Umdenken an. «Das Beispiel, was wir hatten, zeigt ja, dass man völlig unverschuldet in so einer Sache reingerät. Wenn es schlecht läuft, bin ich 14 Tage weg, so wie es einigen Nationen ergangen ist», sagte Pohlen am Donnerstag bei einer Online-Pressekonfenerenz.

Für ihn ist das Risiko «enorm, man ist raus aus dem Wettkampf, wenn man Erstkontakt zu einer positiven Person hatte oder selbst einen positiven Fall hatte. Das schwebt immer über einen drüber.» Daher sei der Umgang vor Ort in Japan wichtig. «Es ist eine Frage der Risikoabwägung. Will ich olympisches Flair oder meine sportliche Leistung abrufen - in diesem Zwiespalt hängen wir momentan.»

Pohlen fordert einen anderen Umgang. «Ich habe mit unserem leitenden Mannschaftsarzt Bernd Wolfarth gesprochen, dem war dann auch erstmal klar, dass man insgesamt Regeln aufstellen muss, denn das geht so nicht. Ich kann nicht einfach jemanden wegsperren, der völlig unverschuldet in so eine Situation kommt, zumal wir in einem täglichen Testverfahren sind», betonte der gebürtige Kölner. Man macht «ja nicht nur Schnell- und Antigentests, sondern jeden Morgen einen PCR-Test. Die sind alle negativ, da muss man dann klar sagen: Da müssen dann für diese Spiele auch besondere Regeln gelten.» Daher sei man nun dabei, mit allen internationalen Verbänden sowie dem IOC und der japanischen Regierung gemeinsame Lösungen zu finden.

(dpa)

Corona-Krise ließ Schienenverkehr im vergangenen Jahr einbrechen

14:02
15.07.2021
Der Schienenverkehr in Deutschland wurde im ersten Jahr der Corona-Krise deutlich geschwächt: Sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr verloren Eisenbahn-Unternehmen Anteile gegenüber der Straße. Das geht aus einer Marktuntersuchung hervor, die die Bundesnetzagentur zum Eisenbahn-Verkehr am Donnerstag vorlegte. Demnach wurde im vergangenen Jahr nur 18,8 Prozent des Güterverkehrs über die Schiene abgewickelt, der Rest überwiegend über die Straße. 2019 waren es noch 19 Prozent.

Das Ziel der Bundesregierung sieht eigentlich vor, den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Allerdings stagniert er seit Jahren.

Deutlicher war der Rückgang beim Personenverkehr. Hier ging der Anteil der Eisenbahn von 9,1 Prozent auf 6,2 Prozent zurück. Der individualisierte Verkehr auf der Straße hingegen konnte seinen Anteil um mehr als fünf Prozentpunkte auf 88,3 Prozent steigern. Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) büßte ein: Der Anteil von Bussen und Bahnen lag im vergangenen Jahr bei lediglich 4,5 Prozent, was einem Rückgang von 2,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entsprach.

Auf der Schiene setzten sich die Wettbewerbstrends der vergangenen Jahre fort. Im Fernverkehr bleibt die Deutsche Bahn als bundeseigener Konzern laut Bundesnetzagentur mit einem Marktanteil von 98 Prozent der dominierende Anbieter - trotz des sukzessiven Angebotsausbaus von Konkurrent Flixtrain.

Im Regional- und Güterverkehr hingegen holen die Wettbewerber auf: Im Nahverkehr schrumpfte demnach der Marktanteil der Deutschen Bahn von 72 auf 67 Prozent im vergangenen Jahr. Im Güterverkehr musste die Bahn einen Prozentpunkt an die Wettbewerber abgeben und lag 2020 bei einem Anteil von 45 Prozent.

(dpa)

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