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Piloten drohen bei Lufthansa Cargo mit Ende von Corona-Sonderregeln

12:28
12.07.2021
Bei der Lufthansa hängt der Haussegen mit den Piloten immer schiefer. Bei der florierenden Frachttochter Lufthansa Cargo konnten zahlreiche Flugausfälle nur knapp verhindert werden, nachdem die Piloten Corona-Sondervereinbarungen aufgekündigt hatten. Mit der Regelungsabsprache zu erweiterten Einsatzmöglichkeiten des Personals war der boomende Frachtverkehr erst ermöglicht worden.

Unternehmen und Personalvertretung haben nach Informationen des Portals «aero.de» vereinbart, die Regeln noch eine Woche in Kraft zu halten, um zu einer vertraglichen Lösung zu kommen. «Bei uns läuft nach wie vor alles», erklärte eine Cargo-Sprecherin am Montag.

Hintergrund ist der Personalüberhang bei dem von Corona gebeutelten Luftverkehrskonzern, der viele Piloten in die Kurzarbeit geschickt hat. Bis zu 1500 der rund 5000 Kapitäne und Co-Piloten aus dem Konzerntarifvertrag könnten wegen der fehlenden Nachfrage im kommenden Frühjahr ihre Jobs verlieren. Entsprechende Sozialplanverhandlungen sind nach Angaben beider Seiten im Gange für die Flugbetriebe Lufthansa Passage und eben für die Lufthansa Cargo.

Bei der Frachtgesellschaft stimmen in der Pandemie zwar Nachfrage und Gewinne, aber der Konzern verlagert aus Kostengründen immer mehr Geschäft auf das nicht vom Konzerntarifvertrag erfasste Joint Venture «Aerologic». Zudem wird der langjährige Lastesel vom Typ MD11 ausgemustert, was für bis zu 160 Piloten das Karriereende bedeuten könnte. Sie empören sich nun, das zwei zusätzliche Mittelstreckenfrachter bei der Tochter Lufthansa Cityline ebenfalls außerhalb des KTV fliegen sollen.

(dpa)

Kliniken warnen vor Mehrbelastungen durch Covid-Meldungen

12:27
12.07.2021
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht die Pläne für erweiterte Meldepflichten zu Covid-19-Patienten kritisch. Die Inzidenz der hospitalisierten Fälle sei ein wichtiger Indikator, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Eine Meldepflicht der Hospitalisierungen einzuführen, sei aber wenig hilfreich, weil die wichtigsten Punkte bereits an die Gesundheitsämter gemeldet würden, hieß es weiter. Man stehe für einen konstruktiven Austausch bereit, um die notwendigen Meldedaten zu erheben. «Doppelmeldungen und damit einhergehende bürokratische Mehrbelastungen ohne Erkenntnisgewinn sind aber zu vermeiden.»

Die DKG verwies darauf, dass Kliniken und Klinikärzte über das Infektionsschutzgesetz bereits jetzt dazu verpflichtet seien, Krankheitsverdacht, Erkrankung oder Tod in Bezug auf Covid-19 zu melden. Hinzu kämen weitere Angaben etwa über Zeitpunkt oder Zeitraum der Infektion und auch zum Impfstatus. «Warum diese Meldepflichten nun noch einmal in einer Verordnung verankert werden müssen, erschließt sich nicht.»

Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Wochenende bekanntgegeben, dass die Kliniken künftig mehr Details zu Covid-19-Fällen melden sollen. Die Informationen zu Klinikaufenthalten sollen stärker in die Bewertung der Pandemielage einbezogen werden.

(dpa)

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