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20210712122805

Impfprogramm Covax hat Verträge für chinesische Corona-Impfstoffe

11:33
12.07.2021
Zwei Monate nach der Notfallzulassung des ersten chinesischen Corona-Impfstoffs durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgt nun die internationale Verteilung. 110 Millionen Dosen der Stoffe von Sinopharm und Sinovac würden ab sofort bis Oktober geliefert, teilte die Impfinitiative Gavi, die das solidarische Programm Covax organisiert, am Montag in Genf mit. Es gebe Optionen auf den Kauf von zusätzlich 440 Millionen Dosen bis Mitte 2022.

Der Impfstoff von Sinopharm hatte Anfang Mai, der von Sinovac Anfang Juni die Notfallzulassung der WHO erhalten. UN-Organisationen können nur solche Impfstoffe kaufen, die von der WHO anerkannt sind. Zum Portfolio von Covax gehören unter anderem auch die Impfstoffe von Astrazeneca, Pfizer/Biontech, Moderna sowie Johnson & Johnson. Covax beliefert alle Länder, die Interesse angemeldet haben. 92 davon werden umsonst bedient, weil sie die Impfstoffe nicht bezahlen können. Bis Anfang nächsten Jahres sollen weltweit zwei Milliarden Impfdosen ausgeliefert werden, 1,8 Milliarden an die ärmsten Länder.

(dpa)

Minister Lucha: Neben Inzidenz werden auch andere Parameter wichtig

11:32
12.07.2021
Beim Beurteilen der Corona-Lage kann die Sieben-Tage-Inzidenz nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) auf Dauer nicht mehr der einzige ausschlaggebende Wert für Auflagen und Lockerungen sein. Der Blick auf die Gesamtsituation sei künftig umso wichtiger, wenn es um die Beschränkung von Freiheitsrechten gehe, sagte Lucha am Montag der Deutschen Presse-Agentur und ergänzte: «Die Inzidenz allein kann sicherlich mittelfristig nicht mehr der einzige Indikator für Lockerungen oder Beschränkungen sein.» Stark ins Gewicht fallen müssten auch die Impfquote sowie die Auslastung der Krankenhäuser und die Krankheitsverläufe.

Lucha begrüßte die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Krankenhäuser zu einer detaillierteren Dokumentation der Daten zu den stationär behandelten Corona-Patienten zu verpflichten. «Je mehr Daten wir haben über den Schweregrad von Verläufen, Vorerkrankungen und Sterblichkeit, umso besser können wir die Gesamtlage bewerten», sagte Lucha.

In Großbritannien zum Beispiel liege die Inzidenz vergleichsweise sehr hoch bei als 300 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, argumentierte Lucha. Allerdings sei die sogenannte Letalitätsrate - also das Verhältnis der Anzahl der Covid-19-Todesfälle zur Anzahl neuer Infektionen - bei lediglich 2,5 Prozent. «Sie ist damit ähnlich niedrig wie in Deutschland, wo die Sieben-Tages-Inzidenz bei nur 6,4 liegt», sagte Lucha.

(dpa)

Regierung: Keine Abkehr von Corona-Inzidenzwerten

11:03
12.07.2021
Die Bundesregierung hat bekräftigt, dass sie bei der Beurteilung der Corona-Lage weiterhin die Sieben-Tage-Inzidenz im Blick behalten wird. Es sei wichtig, weitere Parameter wie die Krankenhauseinweisungen wegen Covid-19 hinzuzuziehen, um die Lage einzuschätzen. «Aber das ist nicht als eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz zu verstehen», sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin.

Es sei auch keine Änderung der politischen Strategie damit verbunden, unterstrich der Sprecher. Die Inzidenz sei nach wie vor ein wichtiger Parameter, weil sie unter anderem Trends erkennen lasse. Auf die Frage, ob Maßnahmen wie Schulschließungen künftig weiterhin an die Höhe der Inzidenz gekoppelt werden, verwies der Sprecher auf die Zuständigkeit der Länder im Schulbereich.

Regierungssprecher Steffen Seibert fügte hinzu, man sei unter anderem dank der Impfungen in einer recht guten Lage. Wirtschaft und Handel könnten arbeiten, das Kulturleben kehre zurück. «Das heißt aber alles nicht, dass wir schon in einer Situation der Normalität wären, wenn man mit "normal" vor der Pandemie meint.»

Ein Blick in Nachbarländer mache klar, dass niedrige Fallzahlen schnell wieder explodieren könnten. Damit gingen Risiken einher. Es könnten wieder mehr Menschen krank werden. Das Impfen habe die Gesamtrechnung verändert. «Aber wir sind noch nicht ausreichend gewappnet für den Fall dass die Zahlen wieder wirklich stark ansteigen», sagte Seibert.

(dpa)

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