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Söder: Sieben-Tage-Inzidenz als Parameter nicht vorschnell abschaffen

10:27
12.07.2021
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will von der Sieben-Tage-Inzidenz zur Beurteilung der Corona-Lage vorerst nicht abrücken. Dies hielte er für verfrüht, sagte der CSU-Chef am Montag beim Besuch des Münchner Impfzentrums. Es sei aber «sehr sinnvoll», etwa die Corona-Krankenhaus-Zahlen dazu in Relation zu setzen und zudem einen Koeffizienten zu finden, der die hohe Zahl der Geimpften berücksichtige. Vielleicht müsse man Grenzwerte auch erhöhen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Ansteckungen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an und ist Grundlage für viele Anti-Corona-Maßnahmen, sowohl in Bayern als auch auch bundesweit.

Die «Bild»-Zeitung hatte am Montag unter Berufung auf ein «internes Dokument» des Robert Koch-Instituts über eine «Wende in der Corona-Politik» berichtet: Die Inzidenz solle nicht mehr über die Corona-Maßnahmen entscheiden. In dem Papier stelle das RKI die «Hospitalisierung (Krankenhauseinweisung) als zusätzlichen Leitindikator» für die Politik vor.

Das Bundesgesundheitsministerium wies allerdings am Montag darauf hin, dass die Sieben-Tage-Inzidenz auch weiterhin berücksichtigt werde. «Die Inzidenz war nie einziger Parameter, um das Pandemiegeschehen zu beurteilen. Aber sie ist und bleibt ein wichtiger Parameter», teilte ein Sprecher mit.

(dpa)

Umfrage: Optimismus in der deutschen Wirtschaft wächst

09:42
12.07.2021
Angesichts deutlich gesunkener Corona-Inzidenzzahlen und steigender Impfquoten wächst der Optimismus in der deutschen Wirtschaft. «Erstmals seit Beginn der Pandemie schauen die meisten Unternehmen richtig zuversichtlich auf das laufende Jahr», fasste das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Montag in Köln das Ergebnis seiner jüngsten Konjunkturumfrage zusammen. «Aktuell verliert die Pandemie ihre Schrecken», sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling.

Gut die Hälfte (51 Prozent) der 2000 befragten Unternehmen rechnet demnach für das laufende Jahr mit einer höheren Produktion als im Krisenjahr 2020. Nur noch 15 Prozent erwarten schwächere Geschäfte. Rund 43 Prozent der Unternehmen wollen mehr Beschäftigte einstellen als im vergangenen Jahr, rund 42 Prozent wollen mehr investieren. Im Vergleich zur Befragung im Frühjahr hat sich die Stimmung damit deutlich aufgehellt.

Allerdings gibt es zwischen den Branchen noch große Unterschiede. Am größten ist der Optimismus in der Industrie: Hier schauen 59 Prozent der Firmen optimistisch in die Zukunft, obwohl aktuell Lieferprobleme bei wichtigen Vorprodukten wie Chips die Produktion bremsen. Im Dienstleistungssektor rechnet immerhin etwa jedes zweite Unternehmen mit besseren Geschäften. In beiden Branchen gehen lediglich 13 Prozent der Firmen von einer geringeren Produktion als 2020 aus.

Trotz des verbreiteten Optimismus werde es Jahre dauern, bis der durch die Corona-Pandemie verursachte Einbruch wieder ausgeglichen sei, sagte IW-Konjunkturexperte Grömling. Wichtig sei jetzt vor allem, dass ein neuer Lockdown vermieden werde.

(dpa)

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