Wieviel Regen war’s denn nun? Die Dame vom Deutschen Wetterdienst ist kurz angebunden. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern weil sie um 21.45 noch mitten in der „Warnlage“ ist. In Stuttgart regnet’s zu dem Zeitpunkt noch, doch das Starkgewitter ist bereits ost- und nordwärts weitergezogen. Die wichtigsten Daten hat sie parat: Am Messpunkt Schnarrenberg fielen in einer Stunde 42 Liter auf den Quadratmeter. „Das ist sehr viel“, sagt sie. „Der Wert liegt über der Schwelle zum extrem heftigen Starkregen.“ Alle Zutaten dafür seien vorhanden gewesen, angefangen von der starken Feuchte in der Atmosphäre. Deshalb hatte der Wetterdienst tagsüber auch vor dem Unwetter gewarnt. In der Region wurden ebenfalls hohe Werte gemessen: 37 Liter in Backnang.
Dazu kam der Sturm: die Windgeschwindigkeiten am Stuttgarter Schnarrenberg betrugen um 21 Uhr 90 Stundenkilometer, am Flughafen sogar 107. Dafür regnete es dort deutlich weniger: „nur“ 24 Liter in der Stunde. Ein Zeichen dafür, dass die Niederschläge lokal sehr unterschiedlich ausfielen.
Jan Sellner