Der deutsche Triathlet Jan Frodeno holte vor zehn Jahren Gold bei den Olympischen Spielen, vor zwei und vor drei Jahren gewann er den Ironman Hawaii. Auf der SXSW hörten wir seinen Talk – und fragten ihn nachher nach seinem Erfolgsrezept

– Herr Frodeno, hier auf der SXSW wollen viele aus den Erfolgen und Erfahrungen anderer für sich selbst lernen. Gibt es eine Gewohnheit oder ein Vorgehen, das Sie so erfolgreich machte, wie Sie es sind? 
Was mir über die Jahre am meisten gegeben hat, ist Zielsetzung. Das hört sich leicht an, von wegen: Ich möchte dann und dann das erreichen. Aber ein Ziel zu manifestieren, dass es im Kopf verankert ist, dass man an das Ziel glaubt, dass man es höher steckt als die normale Komfortzone - das ist etwas, was mir unheimlich viel gebracht hat. Es weckt einerseits Leidenschaft, lässt andererseits schwere Zeiten deutlich leichter erscheinen. Einfach, weil man weiß, wo man hin will. Das gilt für jeden Menschen: Es ist wichtig, Ziele konkret zu definieren. Und dann muss man versuchen, einen Weg dorthin auszuarbeiten. 

– Welches Ziel war es für Sie zum Beispiel?
Für mich ist es, eine Weltmeisterschaft zu gewinnen. Ein klassisches Ziel, das man natürlich ausformulieren muss. 

– Das bedeutet?
Mir hilft es, das auf ein Blatt Papier zu schreiben. Ich habe die große Überschrift und mache dann so Mind-Mapping-artig verschiedene Schritte, von denen ich meine, dass sie mir helfen könnten, an das Ziel zu kommen. Ich habe auch schon mit Hypnose gearbeitet, so dass ich mir täglich ein Tape anhörte, das sich immer wiederholte. Das ist natürlich auch ein gewisser Schlüssel: Wiederholung macht das Ziel im Kopf zur Wahrheit. Da muss aber jeden seinen eigenen Weg finden. Ein Ziel aufschreiben ist sicher ein guter Start.

Peter Wagner