Aufgrund ihrer Lebensumstände haben Obdachlose ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid 19- Erkrankung. Bereits seit Wochen können sie sich deshalb als Teil der Priorisierungsgruppe zwei gegen das Coronavirus impfen lassen. Das gilt auch für die Frauen und Männer, die in der Obdachlosenherberge im Schwarzwasserweg untergebracht sind. Allerdings haben diese das Impfangebot bisher nicht wahrgenommen.
Wie die Stadtverwaltung als Träger der Herberge mitteilt, gehe man seit der Öffnung der Priorisierungsgruppe zwei im März aktiv auf alle Bewohner der Einrichtung zu und informiere sie über die Möglichkeit der Impfung. Diese wurde seither noch nicht genutzt. Derzeit sind drei Männer und zwei Frauen in der Obdachlosenherberge untergebracht. Sie sind alle unter 60 Jahren alt.
Ursprünglich war in Thüringen vorgesehen, Obdachlosen bevorzugt das Vakzin von Johnson und Johnson zu verabreichen, da hier bereits nach einer Impfung der vollständige Schutz aufgebaut wird. Allerdings empfiehlt die Ständige Impfkommission den Impfstoff inzwischen nur noch für über 60-Jährige, sodass nun andere Vakzine zum Einsatz kommen, bei denen ein zweiter Impftermin notwendig ist. Dieser kann von Menschen ohne festen Wohnsitz mitunter nur schwer eingehalten werden.