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Schwesig für bundesweite Inzidenz-Obergrenze für Risikogebiete

15:01
02.06.2021
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hält für die Zeit nach dem für Ende Juni geplanten Auslaufen der Bundes-Notbremse weiterhin bundesweit einheitliche Regelungen für Reisebeschränkungen aus Corona-Hotspots für notwendig. «Wenn diese Bundesnotbremse ausläuft, ist es erforderlich, dass Bund und Länder sich auf eine Obergrenze für Risikogebiete einigen», sagte Schwesig dem Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Es könne immer wieder passieren, dass es lokale Infektionsausbrüche gebe. Gerade mit Blick auf die Verbreitung von Virus-Mutanten sei es wichtig, dann schnell reagieren zu können.

Nach der Kabinettssitzung am Dienstag hatte Schwesig beklagt, dass es 2020 keine einheitlichen Vorgaben zur Eindämmung von Infektionsherden gegeben habe. Die Schweriner Regierungschefin hatte sich im Vorjahr dafür ausgesprochen, für Regionen mit besonders hohen Inzidenzen Ausreisebeschränkungen zu verfügen, um die Übertragung des Virus in andere Regionen, beispielsweise in Urlaubsgebiete, zu unterbinden. Mit diesem Vorschlag hatte sie sich aber nicht durchsetzen können. Eine Folge war, dass Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise strenge Einreiseregelungen traf und auswärtige Touristen nun erst wieder zum 4. Juni in den Nordosten reisen dürfen.

In Mecklenburg-Vorpommern liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz seit Tagen unter 20 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Schwesig zeigte sich zuversichtlich, dass damit im Nordosten in Kürze weitere Lockerungsschritte möglich sein werden.

Verband sieht Chormusik durch Corona-Krise in Gefahr

14:49
02.06.2021
Wegen der Corona-Pandemie können Chöre schon lange Zeit kaum noch proben und auftreten - nun schlägt der Verband Deutscher Konzertchöre (VDKC) Alarm. Seit mehr als einem Jahr sei das Chorsingen de facto zum Erliegen gekommen, teilte der Verband mit Sitz in Weimar am Mittwoch mit. Aus allen Teilen des Landes seien Alarmzeichen des Mitgliederschwunds und massiver Nachwuchsprobleme wahrzunehmen, heißt es demnach in einem Schreiben, das der Verbandspräsident Ekkehard Klemm an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickte.

Besonders betroffen seien Kinder- und Jugendchöre, die vor allem in Schulen völlig neu aufgebaut werden müssten. «Wenn zwei ganze Jahrgangsstufen in solchen Ensembles ausfallen, weil keinerlei gemeinsames Musizieren stattfinden darf, steht in kürzester Zeit die komplette künstlerische Existenz auf dem Spiel», heißt es in dem Schreiben weiter. Proben in Kleingruppen oder über Online-Lösungen seien kein Ersatz. Trotz anstehender Lockerungen gebe es noch keine durchgreifende Besserung der Situation. «Noch immer behindern zu viele Einschränkungen den Neubeginn», hieß es in der Mitteilung.

Chöre müssten von der Politik unterstützt werden, etwa um Belüftungssysteme anzuschaffen und Proberäume anderweitig für die Corona-Lage anzupassen. Generell sollten Vorschriften bundesweit zurückgeschraubt werden und Corona-Maßnahmen sofort aufgehoben werden, wenn die Infektionslage dies zulasse.

Die Chormusik in deutschen Amateurchören wird seit 2014 im bundesweiten Verzeichnis für Immaterielles Kulturerbe der Unesco geführt. Dem Bundesmusikverband Chor und Orchester zufolge musizieren 14,3 Millionen Menschen in Deutschland in ihrer Freizeit. Seit Beginn der Pandemie musste ein Großteil dieser Ensembles laut Verband Aktivitäten einstellen oder digital fortführen.